München. Das Konsortium der deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler darf den Kartendienst Here des finnischen Telekommunikationskonzerns Nokia kaufen. Die drei Partner übernehmen Here für 2,8 Milliarden Euro jeweils zu gleichen Teilen. Alle zuständigen Kartellbehörden haben ihre Genehmigung für die Transaktion erteilt. Dies teilten die beteiligten Automobilhersteller an diesem Freitag mit. Die Finnen bekommen netto 2,55 Milliarden Dollar, hieß es am Freitag.
Eigentlich war Nokia davon ausgegangen, den Verkauf erst im ersten Quartal 2016 abschließen zu können. Unter der Hand wurde immer der Zeitraum März genannt. Doch noch vor dem Jahreswechsel haben alle beteiligten Kartellbehörden dieser Transaktion zugestimmt.
Bereits im Oktober gab das Bundeskartellamt in Bonn grünes Licht für die Übernahme. Der Zusammenschluss bewirke keine "Abschottung anderer Automobilhersteller von digitalen Karten", erklärte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, damals. Zudem können auch andere Kartendienste wie der niederländische Anbieter TomTom weiterhin mit Automobil- und Zulieferunternehmen arbeiten.
Die drei Hersteller BMW, Daimler und Audi hatten sich Anfang August mit dem bisherigen Here-Eigentümer Nokia über die Übernahme von 2,8 Milliarden Euro geeinigt. Mit dem Kauf des Kartendienstes mit Sitz in Berlin wollen sich die Autobauer den exklusiven Zugang zu Kartendaten sichern, um in Zukunft das Geschäft mit digitalen Dienstleistungen im vernetzten Auto auszubauen. Außerdem wollen sie die Daten, die Here sammelt, dazu verwenden, die Technologie für selbstfahrende Autos zu optimieren und sie im großen Stil entwickeln zu können. Dem steht nun nichts mehr im Wege.