Kia

Seit 2016 erlebten Kia und Ford einen Absturz in China. Dann passten sie ihre Strategie an, jetzt wachsen sie wieder. Können deutsche Premiumhersteller von ihnen lernen?

Verkaufsziel 100.000: Kia hat ambitionierte Ziele. Im Tagesgeschäft sorgen jedoch die Reform des Händlernetzes und die maue Elektro-Nachfrage vorübergehend für Probleme.

Ein Viertel der deutschen Kia-Händler scheidet 2024 aus dem Kia-Netz aus – in einigen Fällen sogar freiwillig. In den verbleibenden Betrieben stehen nun die Kunden Schlange und sind genervt.

In seinen neuen Händlerverträgen wollte sich Kia weitreichende Rechte zum Direktvertrieb sichern. Dagegen ging der Händlerverband vor Gericht vor – und bekam in zentralen Punkten Recht.

Während der Pandemie wurde bei Kia die zinsfreie Zeit für Neuwagen von 90 auf 30 Tage gesenkt. Doch nun hat der Markt gedreht. Zu früh gelieferte Kundenautos und schlecht verkäufliche Lagerware lassen deshalb immer mehr Händler die Grenze überschreiten – doch die Zwischenfinanzierung ist teuer.

Ab Dezember legt Kia gemeinsam mit Fleetpool ein Abo-Angebot auf. Auch der Handel soll mitmachen. Die Konditionen schrecken aber so manchen ab.

Vor allem deutsche Marken geben ihren Kunden bei langen Lieferzeiten keine verbindlichen Preiszusagen mehr. Dadurch können Autos bei der Auslieferung plötzlich mehrere hundert Euro teurer sein als bei der Bestellung.

Der Konflikt zwischen Kia und seinen Händlern um neue Händlerverträge wird demnächst vor Gericht ausgetragen. Doch nicht alle Kia-Partner unterstützen diesen Kurs.

Auf einer Informationsveranstaltung haben die Kia-Partner die von Kia vorgelegten Händlerverträge einstimmig abgelehnt. Damit wollen die Händler Verhandlungen erzwingen.