Als Sensoren haben Kameras, für die Automatisierung von Fahrfunktionen und die künftig vorgeschriebene Fahrerüberwachung zentrale Bedeutung. Aus Kostengründen und zur Vereinfachung liegt es nahe, möglichst viel dieser Technik zu bündeln: etwa Kameras für die Beobachtung des Raums vor dem Fahrzeug, die Kamera für die Überwachung der Aufmerksamkeit des Fahrers und die zugehörige Elektronik. Eine Herausforderung dabei: Die Wärme, die durch den Stromfluss entsteht, wenn die Algorithmen in den Chips ihre Arbeit verrichten.
Dieses Problem wollen Ambarella, Autobrains und Seeing Machines gemeinsam lösen, indem sie spezielle Algorithmen für Künstliche Intelligenz von Autobrains und Seeing Machines mit der Hardware von Ambarella zu einem sehr energiesparenden System-on-Chip kombinieren. Das Gesamtsystem, so heißt es von Autobrains, erledige seine Aufgaben mit nur einem Zehntel der Rechenleistung (und Ströme), die konventionelle Lösungen benötigen würden. Es spart also Energie, erzeugt weniger Wärme und wird kleiner, weil weniger Hardwareleistung erforderlich ist.
Den Unternehmen zufolge können so die Frontkamera, die Fahrerüberwachungskamera und die Elektronik gemeinsam in einem Gehäuse untergebracht werden. Das wäre mit konventionellen Systemen schwierig, weil dort zu viel Wärme auf wenig Raum produziert wird. Zudem könne man das System auch an den beiden Stellen platzieren, die eigentlich dafür prädestiniert sind: Auf dem Armaturenbrett oder im Innenspiegelfuß. Dort kommt zu der Wärme, welche die Elektronik selbst produziert, noch die Sonneneinstrahlung hinzu.
Zu der gemeinsamen Entwicklung der drei Unternehmen gehören der Software-Stack e-DME (Driver Monitoring Engine) von Seeing Machines, der KI-Software-Stack von Autobrains und die Hardware von Ambarella: der Ambarella CV2FS/CV22FS AI Perception SoC, der dem Unternehmen zufolge die branchenweit höchste KI-Leistung pro Watt bietet. Die Gesamtlösung sei sowohl flexibel als auch gut skalierbar und damit an verschiedene Fahrzeuge anpassbar.
An dem israelischen Start-up Autobrains sind unter anderem BMW i Ventures, VinFast, Continental und Knorr-Bremse beteiligt. Mit dem US-amerikanischen Chiphersteller Ambarella arbeitet bereits Continental beim Thema autonomes Fahren zusammen.
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