Die Prevent-Gruppe wehrt sich gegen die außerordentliche Kündigung sämtlicher Lieferverträge durch Volkswagen. „Die von der Volkswagen AG ohne Vorankündigung ausgesprochene Anfechtung des Eckpunktepapiers aus dem Jahre 2016 sowie eine darauf folgende außerordentliche Kündigung sämtlicher Lieferverträge mit Frist von nur einem Tag entbehren jeder rechtlichen und ökonomischen Vernunft und widersprechen den kaufmännischen Prinzipien von Treu und Glauben“, heißt es in einer Presserklärung der Gruppe.
Langfristig laufende Verträge mit der ES Automobilguss GmbH aus Schönheide sowie der beiden anderen Unternehmen seien am 21. März 2018 fristlos gekündigt worden. Infolgedessen wird es an den Standorten Schönheide, Plauen und Stendal schon kurzfristig zu Kurzarbeit und zu Kündigungen für viele der insgesamt rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen. „Sofern möglich werden einzelne Mitarbeiter in andere Werke der Unternehmensgruppe versetzt. 90 Mitarbeitern der Prevent Foamtec in Stendal musste in diesem Zusammenhang bereits gekündigt werden“, heißt es weiter. (Lesen Sie hier: Kommentar: Prevent als Lehrstück)
Bei Car Trim hofft das Unternehme noch, mit neuen Aufträgen über die Runden zu kommen. So sei beispielsweise mit BMW ein neuer Liefervertrag unterzeichnet worden.
Volkswagen äußerte sich zur Pressemitteilung auf Anfrage: „Volkswagen ist auf eine jederzeit planbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten angewiesen." Bestehende Geschäftsbeziehungen würden vor diesem Hintergrund regelmäßig überprüft – mit dem Ziel, negative Auswirkungen möglicher Störungen von Lieferbeziehungen auf die eigene Produktion "im Interesse unserer Kunden, Mitarbeiter, Händler und anderer Lieferanten so gering wie möglich zu halten". Weiter heißt es: "Im konkreten Fall haben wir deshalb entsprechende Schritte eingeleitet.“ (Lesen Sie hier: Porträt des umstrittenen Zulieferers: Prevent - der Branchenschreck)