Nach wie vor heißt es bei VW, dass der Autobauer erst nach der Aufdeckung des Abgas-Skandals durch amerikanische Behörden den Umfang und die möglichen finanziellen Folgen habe abschätzen können. Erst dann habe man deshalb eine Mitteilung an die Finanzmärkte über mögliche Auswirkungen auf den Aktienkurs machen können. Die VW-Aktie hatte nach Bekanntwerden der Manipulation von weltweit elf Millionen Dieselfahrzeugen massiv an Wert verloren.
Nun behaupten jedoch Zeugen gegenüber Ermittlern, dass sie dem damaligen VW-Markenchef Herbert Diess deutlich früher vorgerechnet hätten, dass die Kosten für Strafen und Schadenersatz in die Milliarden gehen könnten. Das berichtet die "Wirtschaftswoche". Einer der Zeugen will Diess schon am 27. Juli vorgerechnet haben, dass in den USA eine Strafe von bis zu 37.500 Dollar mal 600.000 Autos drohen könnte, das wären 22,5 Milliarden Dollar.