Stuttgart. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen: Der Daimler-Aufsichtsrat hat den Vertrag mit Konzernchef Dieter Zetsche verlängert. Der 62-Jährige bleibt bis Ende 2019 Vorsitzender der Daimler AG und Chef der Autosparte Mercedes-Benz.
Auch die zweite Personalie war bereits vor Tagen durchgesickert. Vertriebsvorstand Ola Källenius (46) übernimmt zum 1. Januar 2017 den Posten von Entwicklungschef Thomas Weber, der Ende des Jahres auf eigenen Wunsch ausscheidet.
"Mit seiner wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung und seinen zahlreichen technischen Stationen innerhalb des Konzerns hat Ola Källenius die Expertise, Daimlers Position als Technologieführer zu festigen und weiter auszubauen", sagte Daimler-Aufsichtsratschef Manfred Bischoff in Stuttgart.
Damit hat Daimler die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Ola Källenius gilt als aussichtsreichster Kandidat für Zetsches Nachfolge Anfang 2020. Dann wäre der gebürtige Schwede, der 1993 in das Unternehmen eintrat und unter anderem die Tuningmarke AMG und das Werk in Tuscaloosa (USA) leitete, noch keine 50 Jahre alt.
Er könnte damit den oft beschworenen Generationswechsel an der Daimler-Spitze einleiten. Die ebenfalls als Kandidaten gehandelten Kollegen wie China-Chef Hubertus Troska (55), Nutzfahrzeugchef Wolfgang Bernhard (55) oder Finanzchef Bodo Uebber (56) sind deutlich älter. Über die Besetzung des frei werdenden Vertriebsressorts im Vorstand will der Aufsichtsrat im Laufe des Jahres entscheiden.
Daimler-Chef Dieter Zetsche ist schon jetzt der dienstälteste Autoboss in Deutschland. Seit zehn Jahren ist der 1953 in Istanbul geborene, promovierteDiplomingenieurinzwischen im Amt. Vor drei Jahren musste Zetsche sich Kritik gefallen lassen, weil Absatz und Marge der Konkurrenz sich deutlich besser entwickelten.
Doch dank vieler neuer Modelle, eines sportlicheren Designs und eines milliardenschweren Effizienzprogramms befindet sich die Autosparte wieder auf Augenhöhe mit den Wettbewerbern BMW und Audi. In diesem Jahr könnte Zetsche sogar sein für 2020 anvisiertes Ziel erreichen, mit dem Absatz der Kernmarke Mercedes wieder Nummer eins unter den Premiumherstellern zu werden. Lesen Sie dazu auch den Kommentar.
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