Zetsche eröffnet CES und präsentiert Mercedes der Zukunft

Las Vegas. Er ist fünf Meter lang, fährt von selbst und kann sogar sprechen: Der Mercedes-Benz "F 015 Luxury in Motion" feierte am Montagabend Weltpremiere. Mit diesem silbernen Ufo auf vier Rädern läutete Dieter Zetsche für Daimler eine neue Ära ein: Das selbstfahrende autonome Auto nimmt Gestalt an. Der F 015 ist kein Auto, das so auf die Straße kommt - es ist die Vision, die Daimler im Rahmen von einer Stadtkonzeption nach 2030 entwickelt hat. Auf der CES zeigt der Stuttgarter Autobauer nun, wohin die Entwicklung des Autos wohl gehen könnte.

"Wenn wir etwas machen, dann machen wir es schon richtig", sagt einer der Daimler-Entwickler im Gespräch mit der Automobilwoche. So steht der F 015 für modernen Luxus, Emotion und Intelligenz auf vier Rädern. Innovativ und neu sind die Maße des Wagens (Länge/Breite/Höhe: 5.220/2.018/1.524 Millimeter). Optisch scheint dieses Fahrzeug aus einem Guss, von dem sich selbst die Fenster nicht wirklich abheben.

An Front und Heck dominieren Leucht-LED, die auf Signale von Sensoren reagieren können - oder aber einfach nur die Straße ausleuchten. Zudem zeigen sie an, ob der F015 im autonomen (Blau) oder manuellen (Weiß) Fahrmodus unterwegs ist. Der außergewöhnlich großzügige Radstand von 3.610 Millimetern zeigt: Ein maximales Platzangebot für die Passagiere stand im Fokus der Entwicklung.

Vier große Lounge-Sessel laden zum Unterhalten ein, einen Fahrer braucht der F 015 nämlich nicht. Es gibt zwar noch ein Lenkrad - wenn jemand Autofahren will, kann er es tun. "Das Auto soll ein privater Rückzugsraum werden, in dem man arbeitet oder sich unterhält", sagt Zetsche auf der Bühne des Chelsea-Theatre in Las Vegas.

Eine zentrale Idee des Forschungsfahrzeugs ist ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen Fahrzeug, Passagieren und Außenwelt. Sechs Displays, die rundum in die Armaturentafel sowie die Rück- und Seitenwände integriert wurden, sollen das Auto zu einem digitalen Erlebnisraum machen. Auch die Fensterscheiben dienen als Displays.

Die Passagiere können über Gesten, Augen-Tracking oder Berührung der Bildschirme intuitiv mit dem vernetzten Fahrzeug interagieren. Dabei erkennen Sensoren die Hände der Passagiere und bieten ihnen bequem erreichbare Bedienoberflächen mit jeweils für die Situation passenden Bedienoptionen. Partikelströme auf den Displays visualisieren die Bewegung des Fahrzeugs.

Zudem wurde die Karosserie des F015 so konzipiert, dass ein Elektroantrieb mit Brennstoffzelle aufprallgeschützt integriert werden kann. Dazu wurde die Erfahrung mit dem Forschungsfahrzeug F 125 von 2011 genutzt. Die Stromerzeugung an Bord wird mit einer besonders leistungsfähigen und kompakten Hochvoltbatterie kombiniert.