"Sie haben es sicher mitbekommen: Die Partnerschaft zwischen dem DFB und Mercedes-Benz wird über 2018 hinaus nicht verlängert. Damit endet eine Ära", so beginnt Daimler-Chef Dieter Zetsche seinen Eintrag auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn.
Dieter Zetsche ist einer der ganz wenigen Konzernchefs, die sich - sicher mit Unterstützung professioneller Kommunikatoren, aber immerhin - auf soziale Netzwerke trauen. Seit April ist der Daimler-Chef auf der sozialen Plattform LinkedIn vertreten - automobilwoche.de hat berichtet.
In den nun veröffentlichten Zeilen zum Sponsoring-Aus schwelgt Zetsche ein wenig in Erinnerungen und lieferten Antworten für das "Warum" hinter dem Aus.
Der DFB habe in den Jahren seit, in denen Mercedes-Benz als Partner und Sponsor aufgetreten war "viel erreicht". Drei gewonnene Weltmeisterschaften bei den Männern, zwei bei den Frauen. Drei bzw. acht Siege bei der EM. "Aber es gab auch schwierige Zeiten. Ich denke an die EM 2000 und die EM 2004. Anschließend folgte der Umbruch, der eng mit Jürgen Klinsmann und Jogi Löw verbunden ist."
Zetsche ruft nochmal das "Sommermärchen" von 2006 in Erinnerung.
"Das war richtig harte Arbeit", schreibt er. Zetsche rühmt die Spielergeneration um Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. "Es war fantastisch, mit Mercedes-Benz dabei gewesen zu sein!", so Zetsche.Eigentlich sei der Stern auf der Trainingskleidung nicht mehr wegzudenken, trotzdem ist zum 31.12.2018 Schluss. "Warum?", das fragten ihn nun viele Kollegen. "Was ist das los? Warum verlängert Ihr nicht einfach?“Zetsche liefert Fakten:- Der DFB habe die Automobilpartnerschaft für die Zeit nach 2018 erstmals ausgeschrieben.
- "(...) auch wir müssen mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Aktionärinnen und Aktionäre jedes Sponsoring ganz genau prüfen. Vernunft und Verhältnismäßigkeit sind hier gefragt", erklärt der Konzernchef und kommt dann zum Kern der Sache:
- "Das Paket, um das es ging, beinhaltete weniger Leistungen als das bisherige. Um es zu bekommen, hätten wir aber deutlich mehr zahlen müssen", stellt Zetsche klar.
Und selbst bei einem Zuschlag wäre Mercedes-Benz nicht Generalsponsor geblieben, sondern "nur noch einer von mehreren Partnern gewesen".
Trotzdem habe man sich an der Ausschreibung beteiligt. Am Ende hat Volkswagen den Zuschlag bekommen. "Das schmerzt jeden Fußball-Fan bei uns im Unternehmen – mich eingeschlossen", gibt Zetsche zu.
Doch jetzt müsse man "die Köpfe hochkrempeln". Dieses Zitat stammt von Lukas Podolski und genau mit dieser Haltung werde Daimler weiter Sportsponsoring betreiben. Man begreife das als "Chance einer Neuausrichtung". "Die werden wir nutzen!", verspricht Zetsche.Man sei stolz auf die "jahrzehntelange erfolgreiche Partnerschaft mit dem DFB" und wünsche der Nationalmannschaft selbstverständlich "auch mit neuem Automobilpartner" viel Erfolg.
Fazit: Der Daimler-Chef bedauert offenbar die Entscheidung des DFB. Aus nachvollziehbaren Gründen. Indem er das Paket, das Volkswagen geboten und erhalten hat, als schlechter darstellt als das bisherige, wirkt ein wenig wie der Fuchs in der Fabel der sagt: "die Trauben wären eh sauer gewesen". Schade eigentlich, und so gar nicht Premium.Lesen Sie auch:
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