VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann hat seine Pläne für neuen Händler-Verträge konkretisiert. Sie sollen zum Ende des 1. Quartals 2018 unterschrieben werden und zwei Jahre später in Kraft treten. Wie vom Händlerverband befürchtet enthalten sie Parallelen zu den von Audi geplanten Verträgen, so den Vorbehalt des Herstellers, Agenturgeschäft mit großen Kunden künftig direkt abwickeln zu können oder dass der Hersteller beim Vertrieb digital buchbarer Ausstattung das Geschäft direkt abwickeln könnte. Hier dürften die Pläne des Konzerns auf Widerstand stoßen.
Auf der anderen Seite will VW dem Handel aber auch mehr unternehmerische Freiheit zurückgeben. "Wir sehen an vielen Stellen, dass wir durch unsere Regelungen den Handel extrem eng in Bahnen gepresst haben", sagte Stackmann. Nun wolle man "den Unternehmer wieder Unternehmer sein lassen".
Zudem kündigte der Vertriebsvorstand an, das Bonussystem ändern zu wollen. In diesem Zuge sollen Kundenzufriedenheitsbefragungen eine geringere Rolle spielen. Stattdessen wolle man sich stärker auf das Endergebnis konzentrieren, sprich die Kundenloyalität. Allerdings will VW im Zuge der Umstellung auch die Händlermarge - also grob gesagt den Rabatt, den der Händler auf die zu verkaufenden Autos bekommt - europaweit um ein Prozent reduzieren. Dennoch soll die Rendite des Handels von derzeit ein auf zwei Prozent steigen. Dies soll durch Kosteneinsparungen erreicht werden.
"Beim Thema Profitabilität und Effizienz haben wir uns das gemeinsame Ziel genommen, zehn Prozent der Kosten aus dem System herauszunehmen, auf allen Stufen – also auf unserer Stufe, auf Importeursstufe und auf der Handelsstufe", sagt Stackmann. "Das ist ein Prozess, der mehrere Jahre dauern wird aber den wir konsequent miteinander angehen."