Der ZDK hat sich viereinhalb Monate vor der Wahl mit einer zwölf Punkte umfassenden Forderungsliste an die künftige Bundesregierung gewandt. Man wolle damit die Positionen der fast 38.000 kleinen und mittelständischen Autohäuser und Werkstätten deutlich machen, erklärte der Verband.
Im Folgenden die teilweise zusammengefassten Forderungen des ZDK:
- Förderung statt Fahrverbote für Dieselfahrer: Hier müsse der Staat mit Augenmaß agieren, erklärt der Verband und wendet sich gegen Fahrverbote für junge Diesel. Insbesondere gelte dies für Fuhrparkbetreiber und Handwerksbetriebe. Zudem müsse die Nachrüstung von Euro-5-Dieseln gefördert werden.
- Lastenverteilung bei der Luftreinhaltung: Hier fordert der ZDK die Belastung entsprechend den Verursacheranteilen auf die verschiedenen Bereiche zu verteilen. Bei Feinstaub beispielsweise verursache der Straßenverkehr nur 14 Prozent der Emissionen.
- Nicht nur E-Mobilität: Der ZDK betont, dass in Sachen alternativer Antriebe auch andere Technologien wie Gas und Kraftstoffe aus regenerativen Quellen berücksichtigt werden sollten.
- Keine Datenmonopole: In der digitalen Wirtschaft müsse der Datenzugriff gleichberechtigt für alle Marktteilnehmer erfolgen, fordert der Verband. Das Kfz-Gewerbe dürfe nicht von der Autoindustrie und deren Zugriff auf die Fahrzeugdaten abhängig werden.
- Bessere Breitbandversorgung: Hier fordert der ZDK Netzneutralität, Bandbreiten im Gigabit-Bereich und Förderprogramme für die Ausstattung kleiner und mittelständischer Unternehmen mit der entsprechenden Technologie – etwa für Powerwalls im Verkauf oder Tablets für die Reparaturannahme.
- Beibehaltung des Systems der technischen Fahrzeugüberwachtung: Das Kfz-Gewerbe soll hier auch weiterhin eingebunden werden.
- Berufliche Bildung: Der ZDK fordert hier zum einen die Förderung von Kfz-Bildungs- und Kompetenzzentren. Zudem müsse der Meisterbrief als qualitative Berufszugangsvoraussetzung im Handwerk erhalten bleiben. Die Qualität der deutschen Meisterausbildung dürfe nicht durch Bestrebungen aus Brüssel nivelliert werden.
- Bürokratie/Verbraucherschutz: Die "Gängelung der Unternehmen durch immer kleinlichere Vorschriften und die Verpflichtung zu extensiven Informationshinweisen, die kaum ein Verbraucher noch liest, geschweige denn versteht, nimmt auf nationaler wie europäischer Ebene überhand", schreibt der ZDK. Unter anderem geht es ihm hier um "notorische Abmahner" im Zusammenhang mit der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung.
- Bezahlen mit Bargeld: Das Kfz-Gewerbe ist gegen eine Bargeldobergrenze. Beim Gebrauchtwagenkauf seien hohe Barsummen üblich und im Sinne einer Geschäftsabwicklung Zug um Zug für beide Parteien sinnvoll.