Der ehemalige VW-Vorstandschef Martin Winterkorn könnte deutlich früher über die Abgas-Manipulationen des Konzerns informiert gewesen sein als bisher bekannt. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe. Demnach hätten VW-Manager, die als Kronzeugen auftreten würden, gegenüber US-Ermittlern ausgesagt, 2012 und 2014 mit einem engen Vertrauten Winterkorns über die illegale Software in den Dieselfahrzeugen gesprochen zu haben.
VW-Abgas-Skandal
Wusste Winterkorn schon 2012 von den Abgas-Manipulationen?
Einem Medienbericht zufolge war Ex-VW-Chef Winterkorn möglicherweise schon viel früher über die Abgas-Manipulationen des Konzerns informiert als bisher bekannt. Das hätten Kronzeugen gegenüber US-Ermittlern ausgesagt.
"Ich muss mit dem Chef sprechen"
Einer der Kronzeugen sagte der Zeitung zufolge, er sei davon ausgegangen, dass diese Informationen an den Vorstandschef weitergereicht werden. 2014 soll der Vertraute Winterkorns dann sogar gesagt haben: "Ich muss mit dem Chef sprechen." Zudem habe im Juli 2015 ein Ingenieur bei einem Termin mit Winterkorn die Abgas-Problematik geschildert, wobei dieser so gewirkt habe, als wisse er längst davon.
Die Kronzeugen sind der "Süddeutschen Zeitung" zufolge Ingenieure aus der Diesel-Entwicklung von VW, die bei den Abgas-Manipulationen mitgewirkt haben. Nach offizieller Darstellung des Konzerns erfuhr Winterkorn erst im Spätsommer 2015 von den Vorgängen. (os)
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