Der VW-Konzern hat auf Anweisung des Landgerichts Stuttgart Dokumente offengelegt, die den früheren Vorstandschef Martin Winterkorn belasten. Konkret handelt es sich dem "Handelsblatt" zufolge um ein Schreiben des damaligen Leiters der Qualitätssicherung, Frank Tuch", an Winterkorn, in dem er darauf hinweist, dass Dieselfahrzeuge des Konzerns die Nox-Grenzwerte um den Faktor 15 bis 35 überschreiten. Das Schreiben ist vom 23. April 2014. Das Handelsblatt bietet Tuchs Schreiben und die Antwort von Bernd Gottweis, des damaligen Leiters für Produktsicherheit, zum Download an. Winterkorn hat eigenen Angaben zufolge lediglich das erste, weniger wichtige Dokument zur Kenntnis genommen, das zweite aber nicht.
Der Skandal wurde erst im September 2015 aufgedeckt und VW hat auch erst dann die Öffentlichkeit informiert. Es gibt noch etliche Klagen von Aktionären, die sich betrogen fühlen, weil die VW-Aktie damals massiv an Wert verloren hat. Die Aktionäre sind der Meinung, VW hätte sie früher informieren müssen. Winterkorn war im Zuge des Skandals zurückgetreten, versicherte aber, er sei sich keines Fehlverhaltens bewusst.