WLTP-Lieferschwierigkeiten scheinen überwunden

Im Januar 2019 wurden insgesamt 91.623 neue Diesel-Pkw zugelassen – 2,1 Prozent mehr als im Januar 2018. Der Markt für gebrauchte Diesel zeigte sich uneinheitlich. So lagen gebrauchte Euro-6-Diesel-Pkw mit 65.422 Einheiten um sieben Prozent über dem Vorjahresmonat, während ältere Euro-1-4-Diesel mit 64.409 Stück 13 Prozent gegenüber Januar 2018 verloren.

Euro-5-Diesel lagen mit 48.976 Einheiten sogar um 26 Prozent hinter dem Januar 2018. Insgesamt ergab sich ein Minus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Nach wie vor zeigen die Autokäufer in Deutschland wenig Interesse an alternativen Antrieben. Zwar zogen 24 Prozent der Neuwagen- und zwölf Prozent der Gebrauchtwagenkäufer eine solche Antriebsart beim Kauf in Erwägung, tatsächlich griffen sie aber dann doch zum Benziner oder Diesel.

Laut KBA entfielen 2018 insgesamt 5,3 Prozent aller Neuzulassungen auf alternative Antriebe, fast drei Viertel (71,6 Prozent) dieser Fahrzeuge flossen als Hybride in die Statistik ein. Zu ihnen zählen allerdings auch zahlreiche Pkw mit Mild-Hybrid-Antrieb oder 48-Volt-Bordnetz, die aber keinen Meter elektrisch fahren können.

Unter den Besitzumschreibungen 2018 hatten nicht einmal zwei Prozent einen alternativen Antrieb. Mehr als die Hälfte(52,7 Prozent) waren Fahrzeuge mit Flüssiggasantrieb, Hybride machten 33,3 Prozent aus.

Im Januar 2019 betrug der Anteil an alternativen Antrieben unter den Neuzulassungen 7,9 Prozent, reine Stromer machten 1,8 Prozent aus. Bei den Besitzumschreibungen gab es 2,2 Prozent alternative Antriebe, der Anteil der rein elektrisch fahrenden Gebrauchten war verschwindend gering (0,1 Prozent).

Unter den Argumenten, die Verbraucher gegen ein Elektroauto nennen, rangieren Reichweite und Anschaffungskosten ganz vorne. Während noch vor einem Jahr die fehlende Ladeinfrastruktur Platz drei einnahm, rangiert hier nun die Dauer der Ladezeiten.

Zur Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten geben immerhin 44 Prozent der Neu- und 35 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer an, dass sie eine Lademöglichkeit (Stromanschluss/Ladestation) für ein Elektrofahrzeug vor Ort haben – etwa ein Fünftel bei der Arbeitsstätte, knapp ein Drittel bei einer nahegelegenen öffentlichen Ladestation.

"Der Diesel liegt bei Zulassungszahlen und Fahrzeugwerten aktuell auf einem stabilen Niveau, ohne – und das muss man in diesen Zeiten betonen – weiter abgesackt zu sein", sagt Martin Weiss, Leiter DAT-Fahrzeugwerte.

Die gesamte Diskussion habe sich vom Diesel als Antriebsart mehr und mehr auf die Messung von Abgasen und die Sinnhaftigkeit von Grenzwerten verlagert. Hinzu komme eine leichte Entspannung bei Fahrverboten.

Aber: Der Diesel bleibe unter Beobachtung und die Privatkunden seien weiterhin verunsichert. Dies zeige sich vor allem bei den privaten Gebrauchtwagenkäufern, "da hier eine größere Anzahl bereits existierender und vormals gewerblicher Diesel nun auf Abnehmer wartet." .

DAT-Dieselbarometer: Gebrauchte Diesel im Ausland gefragt

Die wichtigsten Infos aus dem DAT-Report 2019

Im Datencenter:

Top-10-Dieselmodelle: CO2-Ausstoß August 2018 (NEFZ) und Januar 2019 (WLTP)