Daimlers Forschungs- und Entwicklungschef Ola Källenius äußerte sich anlässlich des Electric Vehicle Symposiums in Stuttgart ausführlich zur Antriebsstrategie von Daimler. Dabei wird klar: Es wird dreigleisig gefahren - und auch der Diesel spielt weiter eine wichtige Rolle.
Frage: Herr Källenius, mit den elektrisch angetriebenen Studien Mercedes-Benz EQA und Smart Vision EQ Fortwo will Mercedes-Benz Cars klare Zeichen der reinen Elektromobilität setzen. Ist das der neue Königsweg?
Ola Källenius: Ein essenzieller Teil des Weges, aber nicht der einzige. Vergessen wir bitte nicht unsere Plug-in-Hybride: Sowohl der neue S 560 e, der GLC F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb und die Performance-Hybrid-Studie Mercedes-AMG Project ONE nutzen Strom aus der Steckdose, aber eben nicht ausschließlich. Wir nennen das EQ Power. Wir bauen auch künftig unser Plug-in-Hybridportfolio weiter konsequent aus. Das ist aber nicht alles: Mit der Einführung des 48-Volt-Bordnetzes in Kombination mit Startergeneratoren führen wir elektrische Antriebskomponenten jetzt auf breiter Front ein und steigern damit die Effizienz unserer Verbrennungsmotoren immer weiter.
Es bleibt also dabei, dass die Antriebsstrategie auf mehreren Säulen steht?
Ja, auf dem Weg zum lokal emissionsfreien Fahren verfolgen wir weiterhin eine dreispurige Antriebsstrategie: Wir setzen auf hocheffiziente High-Tech-Verbrennungsmotoren, auf konsequente Hybridisierung und auf Elektroantriebe mit Batterie oder Brennstoffzelle. Wir stellen uns mit Blick auf unser umfangreiches Fahrzeugportfolio und die Mobilitätsanforderungen unserer Kunden ganz bewusst breit auf.
Die Zeit der Verbrenner ist also nicht vorbei?
Ich bin ganz sicher, dass es bei den Verbrennern noch lange weiter geht. Wir sehen im Jahr 2025 einen Absatzanteil von bis zu 25 Prozent bei rein batterieelektrischen Autos. Das heißt automatisch, dass mindestens 75 Prozent weiterhin einen Verbrennungsmotor an Bord haben werden, der dann natürlich zunehmend elektrifiziert ist.