Abends nach einer Feier mit dem Nachtbus nach Hause? Das ist zwar günstig, aber umständlich und manchem vielleicht auch unheimlich. Denn oft muss von der Bushaltestelle bis zur Haustür noch eine lange Strecke im Dunkeln gelaufen werden. Tom Kirschbaum kennt das Problem – und hat es gelöst. Kirschbaum ist mit seinem Kompagnon Maxim Nohroudi Erfinder von Door2Door – einer Plattform, die Verkehr und Verkehrsdienste intelligent managen kann.
„Wir haben den Werkzeugkasten für digitale Mobilität gebaut“, sagt Kirschbaum. „Damit einen der Nachtbus irgendwann bis vor die Haustür fährt – zu einem guten Preis.“
Die Lösung von Door2Door ist gefragt. Prominentestes Beispiel neben Audis Fan-Shuttle zur Berlinale ist die Stadt Duisburg, die seit Kurzem Door2Door nutzt: Minibusse holen Kunden im Ge- biet der Duisburger Verkehrsge- sellschaft (DVG) ab und bringen sie dorthin, wo sie abgesetzt wer- den möchten. Ähnlich wie Taxis, aber bei Weitem nicht so teuer.
Die „MyBus“-Fahrt der DVG kostet 3,20 Euro. Pauschal. Gebucht und gezahlt wird über die DVG-App. Hinter der DVG-Soft- ware steht die Door2Door-Plattform, die Fahrten berechnet und Anfragen so kombiniert, dass sich Kunden mit ähnlichen Zielorten einen Minibus teilen. Das macht die Fahrten wirtschaftlich. Der zusätzliche Zeitaufwand im Ver- gleich zur direkten Linienfahrt soll nicht mehr als 15 Minuten betragen, verspricht Door2Door.
In Berlin hat Door2Door unter dem Namen „Allygator“ eine kleine Minibus-Flotte mit eigenen Fahrern auf der Straße. Sie funk- tioniert ähnlich wie Uber. „Wir nutzen unsere Flotte in Berlin aber lediglich, um zu lernen. Wir wollen wissen, wie die Menschen ticken, die ihre Mobilität über ihr Smartphone organisieren, und wie wir ihre Daten für einen bes- seren Service aufbereiten können“, so Kirschbaum.