Detroit. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche hat auf der Automesse in Detroit die vier Stützpfeiler seiner Unternehmenstrategie unterstrichen. "Zum einen liegt unser Fokus klar auf dem Kerngeschäft, mithin der Fahrzeugproduktion", erklärte Zetsche auf Anfrage von Automobilwoche im Rahmen einer Gesprächsrunde mit Pressevertretern. "Das war bei uns ja nicht immer so", fügte der Topmanager fein lächelnd und in Anspielung auf das Wirken zweier seiner Amtsvorgänger an. Daneben habe sich Daimler klar der "weiteren Erschließung von Emerging markets" verpflichtet. Zudem verfolge der Konzern weltweit die "Vision vom emissions- und unfallfreien Fahren" und widme sich intensiv der intelligenten "Gestaltung des Digital live".
Auf Nachfrage dieses Mediums, ob perspektivisch auch bei Daimler – wie jüngst beim Wolfsburger Konkurrenten Volkswagen – mahnende Worte an die Führungskräfte geboten seien, sagte Zetsche wörtlich: "Wir brauchen keine Brandreden". VW-Konzernchef Martin Winterkorn, der Zetsche unmittelbar vor dem Beginn von dessen Medienrunde auf dem Daimler-Stand zu Detroit besuchte, hatte seine Führungskräfte im Dezember unmissverständlich vor dem Irrglauben gewarnt, die Geschäftsmodelle von heute würden in der Mobilitätsindustrie zwingend auch noch morgen tauglich sein; Automobilwoche berichtete exklusiv. Zwar zähle bei Daimler größtmögliche Effizienz seit jeher nicht unbedingt zu den vornehmsten Stärken, führte Zetsche relativierend aus, doch habe der Stuttgarter Premiumanbieter im Wege kontinuierlicher Optimierungen inzwischen ein hohes Produktivitätsniveau erreicht und beizeiten schlanke Strukturen eingezogen, von denen Daimler nun rundum profitiere.