Der frühere Audi-Motorenentwickler Giovanni P. soll in seinen Vernehmungen auch die Kanzlei Jones Day belastet haben. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat P. eigenen Aussagen zufolge mehrfach versucht, den Anwälten wichtige Unterlagen zugänglich zu machen. Es geht um Protokolle aus den Arbeitskreisen PK und PSK. Dem Arbeitskreis PSK, die Abkürzung steht für Produktstrategiekommission, gehören Vorstandsmitglieder und Bereichsleiter an, geleitet wird er von Vorstandschef Rupert Stadler.
Dort soll das Problem, dass die Abgasreinigung nicht auf die vorgegebene Art und Weise einzuhalten war, mehrfach besprochen worden sein. Die Ingenieure haben P.s Erinnerung nach schon im Juni 2012 deutlich gemacht, dass bis zu zwei Liter Ad Blue für eine vorschriftsmäßige Abgasreinigung nötig seien. Der Vorstand habe jedoch darauf bestanden, dass ein Liter ausreichen müsse. Sollte diese Darstellung stimmen, hätten der Audi-Vorstand und auch Stadler selbst deutlich früher von den Problemen bei der Abgasreinigung gewusst als bisher bekannt.