Es war schon alles angerichtet. Mit einem großen Festakt am 21. März und drei Tagen der offenen Tür wollte das Mercedes-Autohaus Felix Kloz in Fellbach bei Stuttgart den eben fertiggestellten Neubau der Öffentlichkeit und den Kunden präsentieren.
Vier Millionen Euro hat das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern und mehreren Standorten in der Region Stuttgart in das Gebäude gesteckt, das nach den Richtlinien der "Best Customer Experience" des Mercedes-Vertriebs erstellt wurde – mit papierlosen Verkaufsräumen und schicken Lounges für die Kunden. "Wir waren der erste Mercedes-Partner in Süddeutschland bei der Umsetzung des Konzepts", sagt Geschäftsführer Dietrich Kloz nicht ohne Stolz.
Die Kultusministerin des Landes sollte einen Vortrag halten, als Blickfang hatte Kloz extra einen rein elektrischen EQC angeschafft und den Motorwagen von Bertha Benz aus dem Jahre 1888 ausgeliehen.
Dann schlug die Corona-Krise mit voller Wucht zu. Zwar sollten die scharfen Ausgangsbestimmungen des Landes Baden-Württemberg mit Schul- und Ladenschließungen erst Tage später in Kraft treten. Kloz und sein Mit-Geschäftsführer Dieter Schlatterer entschlossen sich dennoch dazu, die Veranstaltung zum Schutz der Gäste abzusagen.
Statt großer Party folgte die Stilllegung des Verkaufsgeschäfts. Die Kunden müssen draußen bleiben. Die großen Bildschirme für die Konfiguration der Autos bleiben dunkel, die Kaffeemaschinen kalt. "Wir können das Gebäude praktisch nicht nutzen", sagt Kloz.