München. Kurz nach seinem 43. Geburtstag ist das geregelte Leben von Herrn Ost, seiner Frau und der vierjährigen Tochter vorbei. Der anerkannte, gut bezahlte Buchhalter, seit 19 Jahren im selben Betrieb, erleidet einen Schlaganfall. Zwar erobert er sich schnell seine Sprachfähigkeit zurück, aber so einfach kann Herr Ost nach zehn Wochen Krankschreibung nicht wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren. Sein linkes Bein macht Probleme und es fällt ihm schwer, sich lange zu konzentrieren. Seine größte Angst: „Jetzt verliere ich den Job“. Der zweite Gedanke seines Chefs – nach der ersten, echten Betroffenheit: „So kann Herr Ost nicht mehr für uns arbeiten.“
Ähnliche Schicksale treffen jedes Jahr viele Hunderttausende Beschäftigte, die aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit oder immer wieder ausfallen, betonen Experten der auf Veränderungs- und Gesundheitsmanagement spezialisierten Unternehmensberatung GS Consult. Den Betroffenen helfe das gesetzlich vorgeschriebene Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) bei der Rückkehr in die Arbeit. Das, so betont Geschäftsführerin Bettina Sciurba, bringe auch den Unternehmen große Vorteile. So habe eine Untersuchung der Universität Erlangen-Nürnberg gezeigt, dass jede in das BEM investierte Euro einen Nutzen von fast fünf Euro generiere. Bettina Sciurba nennt einige Praxis-Tipps, die dafür sorgen, dass alle Beteiligten optimal vom BEM profitieren können: