München. Viele Arbeitnehmer glauben, dass sie in einem anderen Unternehmen mehr Geld verdienen könnten: Mehr als jeder zweite (57 Prozent) Arbeitnehmer in Deutschland denkt, das Unternehmen wechseln zu müssen, um mehr Gehalt zu bekommen. Bei älteren Beschäftigten über 55 Jahren (49 Prozent) sowie den jüngeren zwischen 18 und 24 Jahren (43 Prozent) ist dieser Anteil etwas geringer, während ihre Kollegen im mittleren Alter zwischen 35 und 54 (64 Prozent) am stärksten davon ausgehen, dass sie wechseln müssen, um merklich mehr zu verdienen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Jobportals Glassdoor.
Dabei bemängeln viele Arbeitnehmer, dass ihr Arbeitgeber Gehälter nicht intern offenlegt. Nur rund ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland gibt der Untersuchung zufolge an, dass Gehälter in ihrem Unternehmen intern bekanntgegeben werden (28 Prozent). Glassdoor zufolge gehört Deutschland damit nach der Schweiz (25 Prozent) zu den Ländern, in denen Gehaltstransparenz am Arbeitsplatz am geringsten ist. Etwas besser sieht es in Frankreich aus (33 Prozent).
Dass es den Mitarbeitern Vorteile bringt, das Thema Gehalt offen anzusprechen, zeigen Ergebnisse des Gehaltsreports 2016, den das Jobportal Stepstone erstellt hat. Demzufolge hat jede vierte Fachkraft in Deutschland ihren Chef noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt. Dass sich diese Frage lohnt zeigen die Zahlen des Gehaltsreports: Wer das Thema Gehalt aktiv anspreche, verdiene im Schnitt 21 Prozent mehr als der, der sich zurückhält. Falsche Scheu ist beim Thema Gehalt sei also unbegründet. (Foto: Andreas Hermsdorf/www.pixelio.de)