Burkhard Weller, einer der größten deutschen Autohändler, ist sauer auf die Bahn. Nachdem er offenbar eine ganze Reihe von unpünktlichen Zügen erleben musste, hat er sich am Donnerstag in einem offenen Brief an Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Bahnchef Rüdiger Grube gewandt, der der Automobilwoche vorliegt.
Im Folgenden das komplette Schreiben:
"Lieber Herr Grube, lieber Herr Dobrindt, ich darf Sie Beide ja als "Nochchef" der DB ansprechen,
zum wiederholten Mal nutze ich heute, wie in den letzten Wochen häufig, die Bahn um Straßen zu entlasten und die Umwelt zu schonen. Leider ist es mir in vier Wochen und elfmaliger Bahnfahrt nicht gelungen ein Ziel pünktlich zu erreichen!
Abgesehen davon, dass Sie, Herr Dobrindt, die Bahn in höchsten Tönen loben, habe ich noch keinen weiteren Befürworter getroffen. Kann das vielleicht an den permanenten Verspätungen liegen, oder an den unsauberen Abteilen, oder etwa einfach daran, dass Sie, Herr Dobrindt, der Welt gerade erklärt haben das die DB einen "Quantensprung" mit der Eröffnung der Strecke München-Berlin erreicht hat und sie jetzt in sagenhaften vier Stunden fährt.
Haben Sie mitbekommen, dass die Franzosen mit Ihrem TGV die Strecke Paris-Bordeaux, es sind exakt die gleichen Kilometer, in zwei Stunden bewältigen? Was machen wir falsch? Auch wenn Sie Beide nun Auslaufmodelle sind, könnten Sie doch noch eine letzte gute Tat anstoßen, indem Sie eine wirkliche Revolution anstoßen und den innerdeutschen Verkehr durch schnelle und zuverlässige Züge umweltfreundlich gestalten. Ich, einer der größten deutschen Autohändler, würde mich darüber freuen und unseren Kunden mehr Bahnfahrten empfehlen.
Gruß, B.Weller"
Man darf gespannt sein, ob die Angesprochenen antworten.