Venezolanische Behörden haben in Werk des US-Autoherstellers General Motors offenbar rechtswidrig beschlagnahmt. 2600 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.
Der Vorgang klingt unglaublich, doch ein Blick in die Archive zeigt: Er ist kein Einzelfall.
2011 etwa beschlagnahmte die rumänische Regierung ein Werk des Mobiltelefonherstellers Nokia. Grund: Nokia hatte seine Steuern nicht bezahlt und schuldete dem Staat rund 10 Millionen US-Dollar. Das beschlagnahmte Gelände war rund 28.000 Quadratmeter groß, und beinhalte Büros und Produktionshallen.
Vor rund zweieinhalb Jahren, im November 2014, hat ein Gerichtsvollzieher das Nissan-Werk in St. Petersburg beschlagnahmt. Der Hersteller hatte sich zuvor geweigert, einem Kunden die Kosten für dessen defektes Fahrzeug zu erstatten. Das Unternehmen gab damals nach und zahlte nicht nur die vom Kunden verlangte Summe von 2,2 Millionen Rubel, damals rund 38.800 Euro, sondern auch noch 154.000 Rubel Vollzugskosten, umgerechnet gut 2700 Euro.
Recht skurril und eindeutig politisch motiviert war die Beschlagnahmung einer Schokoladenfabrik von Roshen im russischen Lipzek, südlich von Moskau. Sie war nämlich in Besitz des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Die russischen Ermittler begründeten die Beschlagnahmung mit ausstehende Steuerzahlungen. Die Justiz warf Roschen vor, umgerechnet 3,17 Millionen Euro an Steuern nicht gezahlt zu haben. Die Schokoladenfabrik hatte Poroschenko zum Milliardär gemacht. (ree/swi)
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