Die Zahl der von einem Rückruf betroffenen Fahrzeuge dürfte in den nächsten fünf Jahren um fast 50 Prozent steigen. Das prognostiziert die Münchner Beratung Kemény Boehme & Company in einer Studie, die der Automobilwoche exklusiv vorliegt.
Referenzmarkt der Studie sind die USA.Hier sind Rückrufe von der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA am besten dokumentiert. Die Zahl der Rückrufe pro Jahr ist in den USA in den vergangenen fünf Jahren um 54 Prozent auf mehr als 1000 angewachsen. Die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge hat sich gar vervierfacht. Im Schnitt waren in den vergangenen drei Jahren 76 Millionen Autos von Rückrufen in den USA betroffen.
Allerdings: Der riesige Rückruf für Takata-Airbags, der 73 Prozent aller im Jahr 2016 in den USA zurückgerufenen Autos betroffen hat, und der VW-Dieselskandal sorgten für Ausreißer nach oben, um die die Prognose statistisch bereinigt wurde (siehe Grafik). Der Trend zu mehr Rückrufen hält aber dennoch an. „Wir gehen von einem weiteren steilen Anstieg bis 2020 aus, danach wird die Zahl bis 2025 weiter, aber schwächer wachsen“, sagt Maximilian Klee, Studienautor und Partner bei Kemény Boehme & Company.