Für den Hochlauf der Elektromobilität benötigt die Autoindustrie in den kommenden Jahren Unmengen an Lithium, das ein Hauptbestandteil der Batteriezellen ist. Bisher wird es neben Australien hauptsächlich in Südamerika gewonnen und stand in der Vergangenheit immer wieder im Verdacht, negative Auswirkungen für die Umwelt zu haben. Dass auch in der Wüste ein nachhaltiger Abbau möglich ist und es bereits ein wachsendes internationales Ökosystem für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff gibt, das ist das Ergebnis eines Webinars der Automobilwoche in Kooperation mit SQM, einem der größten Lithium-Produzenten der Welt.
"Wir sind sehr transparent und lassen unsere Lithium-Gewinnung in den Solebecken der Atacama-Wüste regelmäßig überwachen", sagt Stefan Debruyne, Leiter für Außenbeziehungen bei SQM. So hätten verschiedene externe Studien bestätigt, dass es sich im Norden Chiles um den weltweit nachhaltigsten Abbau des Rohstoffs mit dem geringsten Verbrauch an Wasser und den niedrigsten CO2-Emissionen handle. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Daten zum Wasservebrauch und Soleentnahme auf seiner Webseite öffentlich zur Verfügung gestellt. Ziel sei es, spätestens im Jahr 2030 CO2-neutral zu produzieren und Wasserverbrauch sowie Abfälle weiter deutlich zu reduzieren. Um seine Ergebnisse im Bereich Nachhaltigkeit zu validieren, hat sich SQM der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) angeschlossen, einem der international anerkanntesten und umfassendsten Bergbaustandards.
Neben der IRMA existieren bereits viele weitere internationale Institutionen etwa von UNO oder OECD oder internationalen Gewerkschaften, die sich um Regeln für den verantwortungsvollen Lithium-Abbau und die Überwachung dieser kümmern. Alex Graf, Experte der Beratungsfirma Kumi Consulting ermunterte sämtliche Stakeholder, von diesem Ökosystem ausgiebigen Gebrauch zu machen und sich der existierenden Expertise zu bedienen. "Wir brauchen mehr Zusammenarbeit und Integration", so Graf. Wichtig sei es, die eigene Verantwortung innerhalb der Lieferkette zu kennen und danach zu handeln.