++++ 13:00 Uhr ++++
Die IG BAU verlangt Partikelfilter für Diesel-Baumaschinen. Besonders Bauarbeiter seien einer dauerhaften Belastung durch Rußpartikel ausgesetzt, kritisiert die IG Bauen-Agrar-Umwelt. "Vom Bagger über den Radlader bis zur Walze - für neue Maschinen muss eine Rußpartikelfilter-Pflicht eingeführt werden. Zudem müssen vorhandene Baumaschinen innerhalb einer angemessenen Übergangsfrist nachgerüstet werden", erklärte der Gewerkschafts-Vize Dietmar Schäfers.
++++ 11:30 Uhr ++++
Europas Verbraucherschutzbehörden erhöhen im Diesel-Skandal den Druck auf Volkswagen, alle gut acht Millionen betroffenen Fahrzeuge rasch zu reparieren. Es gebe Hinweise darauf, dass viele der Autos noch nicht nachgerüstet seien, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.
Volkswagen betonte dagegen, bei den Nachrüstungen per Software-Update auf "einem sehr guten Weg" zu sein: In Deutschland dürften bis zum Monatsende rund 80 Prozent der betroffenen Autos nachgerüstet sein, europaweit seien es zwischen 65 und 70 Prozent. mehr Details
++++ 08:30 Uhr ++++
Allgemein sind die Diesel-Zulassungen in Deutschland rückläufig. Allerdings sind nicht alle Marken gleich stark betroffen, bei einigen steigt der Dieselanteil sogar.
++++ 06:00 Uhr ++++
Deutschland verpasst sein selbst gesetztes Klimaschutzziel 2020 einer Studie zufolge noch deutlicher als angenommen - vorausgesetzt, es bleibt beim heutigen Kurs. Im Zieljahr würden voraussichtlich 50 Millionen Tonnen mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen, als der sogenannte Projektionsbericht der Bundesregierung vorhersage, heißt es in einer Analyse der Denkfabrik Agora Energiewende, Gründe dafür seien etwa die gewachsene Bevölkerung, ein stärkeres Wirtschaftswachstum und der günstige Ölpreis.
Der CO2-Ausstoß werde damit bis 2020 im Vergleich zu 1990 nur um 30 bis 31 Prozent gesenkt, schreiben die Experten. Im Projektionsbericht 2017 der Bundesregierung gehen Experten von einem Korridor zwischen 33,7 und 37,5 Prozent aus. Offizielles Ziel sind allerdings 40 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte kürzlich bekräftigt, dass dies weiter gelte.
Das wichtigste vom Vortag:
++++ 20 Uhr ++++
Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Elektromobilitätsquote für den falschen Weg, um die Luftverschmutzung in den Innenstädten zu bekämpfen, die Quote sei in der Praxis sehr schwierig umzusetzen.
Um die Stickoxid-Grenzwerte (NOx) in allen Städten bis spätestens 2020 einzuhalten, spiele Elektromobilität aber eine wichtige Rolle. Zugleich räumte er ein: "Ich glaube, dass wir vielleicht den Fehler gemacht haben, Elektromobilität mit der Gießkanne zu fördern."
++++ 18.15 Uhr ++++
Der Daimler-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht äußert sich besorgt: "Gerade wird die Branche ... überstürzt in einen Transformationsprozess getrieben, der im Sinne von Arbeitsplatzsicherheit schwer zu beherrschen ist." Die Beschäftigten der Branche litten seit Monaten unter einer "Diesel-Hysterie" und "dem schlechten Ruf, den die Automobilbranche in der Öffentlichkeit zu Unrecht hat". Die Arbeitnehmervertreter hätten mit der Kanzlerin besprochen, "dass der Diesel nicht kaputtgeredet werden darf".
++++ 16:00 Uhr ++++
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts des Diesel-Skandals ein stärkeres Engagement der deutschen Autobauer für neue Antriebe angemahnt. "Die Konkurrenz auf den Weltmärkten schläft nicht", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). "Deswegen müssen wir innovationsfreundlich sein und die Zeichen der Zeit erkennen." Bei diesem Übergang müssten die Beschäftigten durch Qualifikation und neue Berufsfelder mitgenommen werden, machte Merkel bei einem Gespräch mit den Betriebsratschefs der deutschen Hersteller am Mittwoch in Berlin deutlich. Fahrverbote seien zu verhindern.
++++ 17:30 Uhr ++++
Der CDU-Spitzenkandidat bei der niedersächsischen Landtagswahl, Bernd Althusmann, stellt sich als Nachfolger für VW -Konzernchef Matthias Müller einen Kandidaten von außerhalb des Autobauers vor. Es könne ein strategischer Vorteil sein, wenn der künftige Konzernchef unbelastet von den Vorgängen der Vergangenheit wäre, sagte Althusmann mit Blick auf den VW-Abgasskandal.
Althusmann sprach von einem "Signal", sollte ein künftiger Konzernlenker von außen zu VW stoßen. Es seien über 2020 hinaus strategische Weichenstellungen nötig.
++++ 15:00 Uhr ++++
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte, Merkel habe sich von der Autoindustrie ihre naturwissenschaftliche Analysefähigkeit vernebeln lassen. Die Subventionierung des Diesels sei das Gegenteil von Klimaschutz und müsse endlich abgebaut werden. Die Grünen warfen der Regierung zudem vor, keinen Plan für die Aufstockung eines Fonds für saubere Luft in Städten zu haben. Im Finanzministerium hieß es, für die vom Bund in Aussicht gestellten weiteren 500 Millionen Euro werde man im laufenden Haushalt Ausgaben "neu priorisieren".
++++ 14.30 Uhr ++++
Das Umweltbundesamt bekräftigt, vom Diesel als Klimaretter könne keine Rede sein, da der Vorteil nur auf dem Papier bestehe. So stießen Diesel-Pkw bei gleicher Motorisierung theoretisch bis zu 15 Prozent weniger CO2 aus als Benziner. In der Realität kämen aber zusehends schwere Diesel-Geländewagen mit höherem Verbrauch auf den Markt. Dies zehre den CO2-Vorteil wieder auf, erläuterte das Amt.
++++ 14:00 Uhr ++++
Die Deutsche Umwelthilfe erneuert ihre Forderung an Baden-Württembergs Regierung, Fahrverbote für Diesel-Autos in Stuttgart einzuführen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sagte, Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) müsse das Urteil des Stuttgarter Verwaltungsgerichts annehmen und die Fahrverbote zum Schutz der Menschen zum 1. Januar 2018 umsetzen.
++++ 12:00 Uhr ++++
Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger: "Wir halten nichts von einem einseitigen Verbot des Verbrennungsmotors." Einseitige Verbote könnten drastische Folgen für die gesamte Industrie - nicht nur für die Hersteller, sondern auch für die Zulieferer haben. So könnten bei einem Verbot an einem Stichtag X erhebliche Wertberichtigungen fällig werden.
++++ 11:00 Uhr ++++
Die Blaue Plakette bleibt weiter umstritten. Während die Bundeskanzlerin sie ablehnt, denkt Baden-Württemberg darüber nach, sie auf eigene Faust einzuführen. Das Land steht wegen möglicher Fahrverbote in Stuttgart unter Druck.
++++ 8:30 Uhr ++++
Bundeskanzlerin Angela Merkel steht der Einführung einer Blauen Plakette skeptisch gegenüber. Sie wolle erst einmal versuchen, ohne Fahrverbote auszukommen, sagte sie. Zudem sei die Kontrolle problematisch.