Warum Musk China braucht

China ist nicht nur der größte Automarkt der Welt, in dem Land werde Elektroautos auch massiv gefördert. Während deutsche Autobauer vor der angekündigten Elektroauto-Quote zittern, würde sie Tesla zugute kommen. Der Hersteller könnte Emissionspunkte, die er selbst ja nicht braucht, an andere Hersteller verkaufen und auf diese Weise neben dem Verkauf der Autos auf einen zweiten Weg Geld verdienen.

Kein Wunder, dass Tesla-Chef Elon Musk seine Elektroautos dort produzieren lassen will. Bisher ist der Erfolg in China allerdings überschaubar: "Die Teslas stehen beim Händler wie Blei", sagte ein Berater, der nicht genannt werden möchte. Im vergangenen Jahr stand das Model S nur auf Platz 15 der beliebtesten E-Autos in China. Bisher erwirtschaftet Tesla nur 15 Prozent seines Umsatzes in China. Bei anderen Herstellern sind es deutlich mehr, obwohl diese konventionelle Autos anbieten.

Mit einer eigenen Fabrik könnte sich das ändern. Wenn Tesla in China produziert, fällt die Importsteuer weg, die 25 Prozent des Preises ausmacht. Damit würden die Fahrzeuge günstiger und attraktiver. Zudem wird das Model 3 sicher für mehr Absatz sorgen. Um in China produzieren zu dürfen, müsste Tesla zwar mit einem chinesischen Anbieter kooperieren. Aber da Musk die Patente ohnehin vor Jahren freigegeben hat, dürfte sich die Angst vor Know-how-Diebstahl in Grenzen halten.

Risiken bestehen trotzdem: Der chinesische IT-Riese Tencent hält bereits fünf Prozent der Tesla-Aktien und die Chinesen haben Interesse wollen mehr. Zudem gibt es gerade in China zahlreiche E-Auto-Hersteller, die Tesla Konkurrenz machen und von den Behörden dabei unterstützt werden. Der Gang nach China wird sicher nicht einfach, auf Dauer dürfte er sich aber auszahlen.

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