Wenn Bewerbungen bei vielen Firmen immer wieder erfolglos bleiben, dann lohnt sich oft ein Blick auf Schwächen der Bewerbung oder des eigenen Verhaltens. Häufig sind es unbeabsichtigte Zeichen, die Bewerber senden und einem Arbeitgeber damit zeigen, dass sie wohl doch nicht die besten Kandidaten für die begehrte Stelle sind, betonen Experten der Jobseite Jobs.de/Careerbuilder. Sie nennen zehn mögliche Gründe für das Scheitern. Viele davon kann man leicht beseitigen.
Warum Ihre Bewerbung immer wieder scheitert
Jede noch so kleine Lüge, die Sie im Bewerbungsprozess erzählen – sei es im Lebenslauf oder im Vorstellungsgespräch – wird Sie irgendwann einholen. Manche Bewerber bedenken einfach nicht, wie schnell solche Flunkereien auffliegen können. Hier heißt es also: Ehrlich währt am längsten. Wer über eine Lücke im Lebenslauf oder sonstiges aus seiner Biografie unsicher ist, sollte nicht auf eine Lüge zurückgreifen. Das Anschreiben ist dafür da, um Erklärungen zu liefern, wenn nötig. Vor allem sollte sich aber jeder Bewerber auf seine Stärken konzentrieren.
Gerade wenn Sie die Nase voll von Ihrem aktuellen Job haben, ist es natürlich verlockend, erstmal mächtig über den Chef abzulästern. Der Personalmanager eines neuen Arbeitgebers ist dafür aber nicht der richtige Gesprächspartner. In einer aktuellen CareerBuilder-Umfrage gaben weit mehr als die Hälfte der Arbeitgeber an (57 Prozent), dass negativ über aktuelle oder ehemalige Arbeitgeber zu sprechen einer der größten Fehler ist, den ein Bewerber im Vorstellungsgespräch machen kann. Wahren Sie also immer einen seriösen Eindruck.
Personalmanager suchen nach Leuten, die beweisen können, dass sie zum Erfolg der Firma beitragen werden. Schmettern Sie also keine hohlen Phrasen im Vorstellungsgespräch, sondern geben Sie so konkrete Beispiele wie möglich. Knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen aus der CareerBuilder-Studie meinten, einer der größten Fehler sei es, keine konkreten Beispiele für erbrachte Leistungen geben zu können. Legen Sie sich am besten eine Mappe an mit Belegen über frühere Erfolge.
35 Prozent der Arbeitgeber gaben in der Umfrage an, dass viele Bewerber keine guten Fragen stellen und damit ihre Chance auf den Job verspielen. Also: Machen Sie Ihre Hausaufgaben vor einem Bewerbungsgespräch. Besuchen Sie den Online-Auftritt des Unternehmens, bereiten Sie Antworten auf mögliche Fragen vor und proben Sie die Gesprächssituation mit einem Freund. Gut vorbereitete Bewerber werden von Arbeitgebern einfach ernster genommen.
Arbeitgeber stellen im Vorstellungsgespräch besonders gern die Frage: „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“. Wenn Sie dann keine gut durchdachte Antwort parat haben, die sich dazu noch auf die Stelle bezieht – Adieu. Personalmanager suchen Leute, die sich mit dem Unternehmen weiterentwickeln wollen. Diese Absicht sollten Bewerber im Gespräch ausdrücken können.
Ein bisschen Begeisterung kann nicht schaden, wenn es um einen potenziellen neuen Job geht. Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber (52 Prozent) aus der CareerBuilder-Umfrage halten arrogantes oder desinteressiertes Auftreten im Bewerbungsgespräch für völlig fehl am Platze. Jeder potenziell neue Arbeitgeber will spüren, dass ein Bewerber wirklich dort arbeiten will, also sollte das auch schon im Gespräch so rüberkommen.
Wer zu viele persönliche Informationen preisgibt, verspielt auch die Chancen auf den Job, sagten 13 Prozent der Personalmanager aus der Umfrage. Es gibt natürlich Informationen aus dem privaten Bereich, die sehr gut ins Gespräch passen, wie ehrenamtliches Engagement oder Hobbies. Aber Themen wie Religion, Familie oder Politik haben hier nichts zu suchen.
Jeder weiß, dass dies der Grund ist, warum die meisten Leute auf Jobsuche sind. Aber es sollte nicht als einziger Grund herausragen. Als Faustregel gilt: Nicht über Gehalt sprechen, bevor der Arbeitgeber es tut. Alles andere stellt den Bewerber in ein nicht sehr gutes Licht.
Viele Unternehmen googeln nach Bewerbern. Daher ist das eigene Online-Image für jeden Bewerber wichtig. Laut deutschem Datenschutzgesetz dürfen Arbeitgeber künftig zwar nicht mehr in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter nach Bewerbern recherchieren, aber es schadet trotzdem nicht, wenn Bewerber sich auch online von ihrer besten Seite präsentieren. Im Vordergrund des öffentlich einsehbaren Online-Profils sollten Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen stehen.
Ein schlichter Grund kann auch einfach sein, dass es Ihnen für die Stelle an relevanter Erfahrung fehlt. Sollte der Eindruck unberechtigterweise entstehen, müssen Sie Ihre Erfahrung besser herausstellen. Manchmal trifft es aber auch zu und die Lösung kann nur sein, sich auf Stellen mit niedrigeren Anforderungen zu bewerben und sich die Erfahrung zu erarbeiten. (gs)
Lesen Sie auch:
So handeln Sie das beste Gehalt aus
Die Top- und Flop-Manager 2018
Choleriker und andere schwierige Vorgesetzte
Was sich 2019 für Verbraucher ändert
Aus dem Datencenter:
Beliebteste Arbeitgeber in Deutschland für Young Professionals 2018