Zwar zählen viele Mittelständler nach wie vor auf ihre Hausbank, wenn es um Kredite geht. Doch alternative Finanzdienstleister setzen sich immer mehr durch. Im Beispiel des Zulieferers Schön kam das Geld von der Online-Plattform Kapilendo.
Das Berliner Unternehmen präsentiert auf seiner Homepage zur Finanzierung stehenden Projekte, inklusive relevanter Angaben wie Anlagebetrag, Zinssatz, Laufzeit und Rating. Über Kampagnen in sozialen Medien geht es dann auf die Suche nach potentiellen Geldgebern.
So werden neben Investoren auch mögliche Kunden auf eine Firma aufmerksam. Gleichzeitig sind Informationen, über die sonst Stillschweigen vereinbart ist, prominent platziert und für jedermann lesbar. Etwa Umsatz und Betriebsergebnis des Geldsuchers.
„Für private und institutionelle Anleger bietet das direkte Investieren in den deutschen Mittelstand, auch „Alternative Lending“ genannt, eine interessante Perspektive und gewinnt zunehmend an Beliebtheit, zumal diese Art der Geldanlage in der Regel gebührenfrei ist“, begründet Geschäftsführer Christopher Grätz den Erfolg seiner Plattform. Dauerte eine Kreditfinanzierung Mitte 2015 noch mehr als einen Monat, waren es zwei Jahre später im Schnitt nur noch fünf Tage.„Heute sind viele Projekte wenige Minuten nach dem Live-Gang auf unsere Plattform finanziert“, berichtet der CEO.
Voraussetzung für eine Finanzierung ist, dass ein Unternehmen mindestens 3 Jahre am Markt ist und 300.000 Euro Umsatz macht. Zusätzlich müssen eine positive Eigenkapitalquote und ein positives Geschäftsergebnis vorliegen. „Jeder Kredit-Antragdurchläuft eine dreistufige Prüfung inklusiver klassischer Kreditanalyse und Bewertung. Befinden wir das Unternehmen für gut, kommt es auf unsere Plattform“ erklärt Grätz. Geldsuchende erfahren innerhalb von 48 Stunden, ob ihr Finanzierungsprojekt aufgenommen wird. Dann können Anleger ab einem Betrag von 100 Euro investieren.