VW muss sparen: Die Geschäfte laufen zwar prächtig, aber der Abgasskandal und der Umstieg auf die Elektromobilität kosten den Autobauer Milliarden. Deshalb muss die Produktivität steigen, auch im Stammwerk Wolfsburg. Gemeinsam haben Werkleitung und Mitarbeiter 400 Workshop absolviert und 700 Analysen zur Produktivität durchgeführt.
Damit soll die Produktivität des Standorts von 2016 bis 2020 um 25 Prozent verbessert werden. Dieses Ziel hatten Betriebsrat und Management im "Zukunftspakt" vereinbart. Werkleiter Stefan Loth sagte, das Ziel sei, das Werk Wolfsburg zum Benchmark im internationalen Produktionsverbund zu machen". Betriebsratschef Bernd Osterloh lobte die "hohe Flexibilität" der Belegschaft in Wolfsburg.
Ziel müsse es sein, die Produktivität auch durch hohe Werksauslastung zu steigern. Allerdings ist der Standort Wolfsburg mit rund 63 300 Beschäftigten nicht voll ausgelastet: Im vergangenen Jahr wurden dort rund 704.000 Autos hergestellt, künftig soll an dem Standort die Golf-Produktion gebündelt werden. Bislang entsteht der Golf unter anderem auch in Zwickau, dem künftig ersten reinen E-Auto-Werk von VW, wo ab Ende 2019 der vollelektrische ID vom Band läuft. Im Stammwerk sollen dann bis zu eine Million Autos pro Jahr gebaut werden.
Eine "deutliche Volumensteigerung" verspricht sich Tostmann vom Golf-Nachfolger, dem Golf 8, im zweiten Halbjahr 2019. Beim Anlauf des neuen Modells sei VW "im Zeitplan". Der Produktionsvorstand geht davon aus, dass die Arbeitszeit für das neue Modell um zehn Prozent geringer ausfällt, die Produktion wird also schneller getaktet.