Bei VW macht sich eine leichte Zurückhaltung potenzieller Käufer von Neuwagen mit Selbstzündern bemerkbar. "Wir spüren eine geringe Abschwächung der Diesel-Nachfrage", sagte Fred Kappler, Vertriebschef des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns, im Rahmen einer telefonischen Analystenkonferenz rund um die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für die ersten drei Monate des Jahres 2017. Der Manager fügte hinzu: "Um eine 'Landflucht' handelt es sich dabei keineswegs, wir konnten in jüngster Zeit sogar unsere Incentives für Autos mit Selbstzünder reduzieren".
Kappler zufolge werde der Diesel bei VW "noch für lange Zeit ein Schlüsselelement unter den Antriebsoptionen bleiben". VW-Konzernchef Matthias Müller teilt diese Einschätzung und will eine konzertierte Aktion der Fahrzeugindustrie zur Imagepolitur der durch "Dieselgate" in Verruf geratenen Selbstzünder anstoßen.
Im Interview mit Automobilwoche hatte Bernhard Maier, Vorstandschef der tschechischen VW-Volumenmarke Škoda, vor Kurzem erklärt: "Der Diesel ist nach wie vor ein hervorragender Motor und wird uns noch eine ganze Weile begleiten". Zugleich schränkte Maier ein: "Die immer aufwändigere Abgasnachbehandlung erzeugt zusätzliche Kosten. Daher gehen wir davon aus, dass der Diesel für kleinere Fahrzeuge zu teuer wird. Für mittlere und große Autos sowie auf Langstrecken bleibt der Diesel eine richtige und wichtige Antriebsoption".
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