Volkswagens internes Projektteam für den Konflikt mit dem Zulieferer Prevent ist mehr als ein Jahr abgehört worden, wie das Online-Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtete und VW inzwischen bestätigte. Die vertraulichen Strategie-Sitzungen des sogenannten "Projekt 1" wurden demnach in den Jahren 2017 und 2018 heimlich aufgezeichnet. Wie die Audiomitschnitte von insgesamt fast 50 Stunden Länge entstanden sind und genutzt wurden, sei bislang noch nicht geklärt. "Wenn interne und vertrauliche Sitzungen illegal dokumentiert und solche Informationen unberechtigt an die Öffentlichkeit gelangen, schockiert uns das zutiefst", sagte ein VW-Sprecher der Website.
Ziel der VW-Sondereinheit "Projekt 1" soll laut "Business Insider" die Trennung von Prevent gewesen sein. "Das damalige interne Projektteam hatte die Aufgabe, weiteren Schaden vom Unternehmen, seinen Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten abzuwenden. Es wurde offen über alle möglichen Lösungsansätze diskutiert", erklärte VW gegenüber dem Online-Magazin. "Der Fall wird selbstverständlich untersucht."Verantwortung für das Team hatten der damalige Konzern-Einkaufschef Francisco Javier Garcia Sanz und der Beschaffungsvorstand der Marke VW, Ralf Brandstätter, der vor kurzem zum Vorstandschef der Kernmarke befördert wurde. Auf Anfrage der Website habe die Prevent-Gruppe erklärt, keine Kenntnis von den Aufnahmen zu haben.