Die intensiven Vorbereitungen für den Zukunftspakt von Volkswagen Pkw – ein umfassendes Sparpaket, das die Kernmarke der Wolfsburger wieder profitabler machen soll – haben offenbar gegriffen. In einem Interview für den VW-internen Newsletter sagte VW-Markenchef Herbert Diess jüngst: "Erstmals seit 2007 sinken unsere Fixkosten – alleine in Deutschland im vergangenen Jahr um 300 Millionen Euro."
Auch damit habe VW den Druck auf die Margen ausgleichen und 2016 ein stabiles Geschäftsergebnis erreichen können. In der Produktion verbessere man die Prozesse, in den indirekten Bereichen werde Bürokratie abgebaut.
Diess weiter: "Auch die Zahl der Beschäftigten, die in Altersteilzeit gehen, entspricht unseren Planungen. Es liegen inzwischen mehr als 6000 Unterschriften für diese Verträge vor. Damit können andere Mitarbeiter nachrücken oder wir nutzen die freiwerdenden Kapazitäten für Zukunftsaufgaben".
VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh, der in dem Gespräch ebenfalls befragt wurde, berichtet von weiteren Umwälzungen im Rahmen des Zukunftspakts: "Wenn wir auf unsere Komponentenwerke schauen, dann wird das deutlich", so der Betriebsratsvormann. "Der Personalumfang ist dort bis Ende Januar um fast 1000 Mitarbeiter gefallen. Die Fabrikkosten liegen dort inzwischen um 120 Millionen Euro niedriger als vor dem Zukunftspakt".
Hinsichtlich der Neuheiten-Pipeline von VW lässt der Marken-Chef wissen, dass allein in diesem Jahr "weltweit mehr als zehn neue Modelle" anlaufen. "Fünf davon haben keinen Vorgänger, erweitern unser Angebot also von Grund auf", so Diess. Auf dem wichtigen Auslandsmarkt Brasilien erhofft sich VW unter anderem vom neuen Virtus zusätzlichen Schwung, die künftige Baureihe basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB).
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