Das "Handelsblatt" verweist unter der Überschrift "VW schasst die Außenseiterin" auf die schwachen Englischkenntnisse der Juristin, die US-Behörden hätten nicht mit ihr verhandeln wollen. "Die ehemalige Verfassungsrichterin, so die interne Kritik, sei nicht wirklich im Unternehmen angekommen. Anders als ihr Vorstandskollege Andreas Renschler, der ebenfalls zuvor bei Daimler war, habe sie mit ihrem neuen Umfeld in Wolfsburg gefremdelt." Zudem habe es Konflikte mit Manfred Döss, dem Leiter der Rechtsabteilung, gegeben, dessen Berufung bei ihrer Verpflichtung noch nicht absehbar war. Döss sei ihr zwar formal unterstellt gewesen, sei im Konzern bestens vernetzt und sehr machtbewusst. Auf ihre Befindlichkeiten soll er wenig Rücksicht genommen haben.
"Ihr Markenzeichen war eine für alle fühlbare Unabhängigkeit, was bei den Familien Piëch und Porsche nicht ganz so toll ankam. Die Frau hat ihren Auftrag wahrscheinlich zu ernst genommen", ergänzt Herausgeber Gabor Steingart.
In anderen Medien, beispielsweise der "Süddeutschen Zeitung", wird das starke Selbstbewusstsein Hohmann-Dennhardts erwähnt - möglich, dass zwei Alphamenschen aneinander geraten sind. "In einem Reich, in dem die Machtverhältnisse klar sind, in dem die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch regieren, in dem mit Hans Dieter Pötsch ein langjähriger Intimus der Familie den Aufsichtsrat anführt, in dem ein starker Betriebsratschef Bernd Osterloh ein sehr aktives Mit-Management betreibt und de facto stärker ist als mancher Vorstand - in so einem Reich haben es Externe wie Hohmann-Dennhardt nicht leicht. Vor allem dann, wenn sie aufklären müssen."