Das Jahr 2018 sei für den Standort und die Marke insgesamt sehr herausfordernd gewesen. Das Team habe hohen Einsatz gezeigt. Zugleich gebe die Marke bei ihrer Transformation Richtung E-Mobilität zusätzlich Gas.
Kilian lobte: „Die gesamte Volkswagen Mannschaft hat eine Top-Leistung gebracht. Dafür danke ich Ihnen ausdrücklich. Die ersten neun Monate waren ein Marathon mit Sonderschichten, Anläufen, Rekorden. Noch nie zuvor erreichten wir bis September 4,6 Millionen Auslieferungen der Marke Volkswagen Pkw. Sie haben gezeigt, welche Kraft in Volkswagen steckt.“Ebenso betonte Kilian, dass die Ziele des Zukunftspakts auch in 2018 erreicht wurden. „Lassen Sie uns auch in 2019 weiter an Produktivität und Effizienz arbeiten, um unsere Marke Volkswagen wirtschaftlich zu stärken.“
Auch Betriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh sagte, die Mitarbeiter hätten "das schwierige Jahr 2018 gut gemeistert". (Lesen Sie auch: Umstrittene Klimaziele: Osterloh warnt vor Arbeitsplatzverlusten.)Kilian sagte, die Modelloffensive werde für bessere Auslastung der Werke sorgen. So baue Wolfsburg mit dem SEAT Tarraco bereits ein "weiteres attraktives Modell". Zugleich werde die Marke Volkswagen die Transformation zur Elektromobilität beschleunigen. „Wir bauen in Deutschland und Europa zügig Elektrostandorte auf, denn wir wollen den Anteil von Elektrofahrzeugen deutlich erhöhen.“
Die Entscheidung für Zwickau, Emden und Hannover als Elektrostandorte sei zugleich eine wichtige Entscheidung für Wolfsburg: „Seien Sie sicher: Mit der Konzentration des Golf am Hauptsitz unseres Konzerns sind die Weichen auf Zukunft gestellt. Dafür investieren wir kräftig in den Anlauf. Zudem entwickeln wir hier in Wolfsburg die Technologien für die elektrische Zukunft unserer Volumenmarken im Konzern.“
Als Gast des Betriebsrats sprach auf der Betriebsversammlung der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, Manfred Weber.Er sagte: „Die Zukunft des Industriestandorts Deutschland lässt sich im globalen Wettbewerb nur im EU-Binnenmarkt sichern. Gemeinsam können wir unsere Standards durchsetzen, die Herausforderungen der Digitalisierung stemmen und sicherstellen, dass auch die Autos des 21. Jahrhunderts vorrangig hier gebaut werden.“
Die Automobilindustrie sei eine europäische Schlüsselindustrie und verdiene besonderen Schutz. Der Fall Kuka dürfe sich nicht wiederholen. Weber betonte: „Wer den europäischen Binnenmarkt abschaffen will, riskiert Millionen an Jobs in Europa und viele auch in Deutschland. Die Demagogen von rechts wie links, die nach Zollschranken rufen, verraten die Industriearbeiter in ganz Europa.“
Speziell zum Thema Diesel sagte Weber: „Wie wir in Deutschland über den Diesel diskutieren, ist schon ein wenig hysterisch. Die Dieseltechnologie ist eine Schlüsselindustrie. Sie ist auch eine Antwort für den Klimaschutz. In den ländlichen Räumen Deutschlands und Europas werden wir noch lange Zeit auf Verbrennungsmotoren angewiesen sein. Deswegen: Hören wir bitte auf, eine europäische Schlüsseltechnologie schlecht zu machen!“Im Streit um schärfere Klimaschutzvorgaben forderte er mehr "Realitätssinn". Die europäischen Konservativen stünden für einen Rückgang beim CO2-Ausstoß von 30 Prozent bis 2030 ein, sagte Weber. Ein stärkerer Rückgang schadet aus seiner Sicht.
Die EU-Staaten hatten sich im Oktober darauf verständigt, dass Neuwagen 2030 im Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Die Bundesregierung wollte eigentlich nur 30 Prozent Minderung, dies hatte die EU-Kommission auch vorgeschlagen - ein Wert, den die deutsche Autoindustrie als machbar ansah. Andere Länder sprachen sich für einen Rückgang um 40 Prozent und mehr aus. (Mit Material von dpa)
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