VW Nutzfahrzeuge will CO2-Ziel ab 2022 erreichen

Frank Johannsen

Im vergangenen Jahr hat VW Nutzfahrzeuge das CO2-Ziel der EU noch deutlich verfehlt. Das soll sich 2022 ändern. Dank des neuen E-Bullis ID.Buzz will die VW-Tochter das Ziel dann erreichen. Strafzahlungen für den CO2-Ausstoß soll es dann nicht mehr geben.

Freitag, 26. März 2021, 11.31 Uhr

VW-Nutzfahrzeug-Produktion in Hannover: 2022 soll hier zusätzliche der vollelektrische ID.Buzz anlaufen. (Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge)

VW Nutzfahrzeuge (VWN) will den CO2-Ausstoß seiner Transporterflotte bis 2022 unter den Zielwert der EU senken. "Das Niveau wird langsam runtergehen", kündigte VWN-Finanzvorstand Holger Kintscher am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für 2020 an.

Helfen soll dabei vor allem der Elektro-Bulli ID.Buzz, der in zwei Jahren in Serie geht. "2022 kommt der ID.Buzz. Dann sind wir auf der Zielgeraden", sagte Kintscher. Dann soll es auch keine Strafzahlungen für das Verfehlen des CO2-Ziels mehr geben. "2022 werden wir keine Lenkungsabgaben mehr haben."

340 Millionen Euro Strafzahlung für 2020

Im vergangenen Jahr hatte das Verfehlen des CO2-Ziels das Ergebnis der VW-Tochter noch schwer belastet. "Zum ersten Mal griff die so genannte CO2-Lenkungsabgabe", sagte VWN-Chef Carsten Intra. 340 Millionen Euro wurden dafür fällg. "Das war aber geplant", betonte Kintscher. Damit entfielen gut zwei Drittel des operativen Verlusts der VW-Tochter von knapp 454 Millionen Euro allein auf die CO2-Strafzahlungen.

Das Gros sei dabei auf Ausgleichzahlungen an die Konzernschwestern entfallen. "Damit gleichen wir konzernintern aus, dass wir mit unserem Produktportfolio heute noch nicht die EU-Grenzwerte erreichen",sagte Intra. Denn konzernweit wurde des CO2-Ziel nur knapp um 0,5 Gramm verfehlt, Audi und die Kernmarke VW-Pkw konnten das Ziel sogar übererfüllen. Dafür erhielten sie nun Ausgleichszahlungen aus Hannover.

Ziel wird auch 2021 verfehlt

"Das ist ein Effekt, der uns auch 2021 noch beschäftigen wird", sagte Intra. "Aber schon für 2021 erwarten wir ein deutlich besseres Ergebnis." Die fällige Ausgleichszahlung werde daher bereits 2021 etwas niedriger ausfallen, "wird aber noch im dreistelligen Millionenbereich sein", wie Kintscher hinzufügte. Erst 2022 soll der Betrag auf null sinken.

Der Gesamtkonzern will das CO2-Ziel dagegen bereits in diesem Jahr erreichen. Die Ausgleichszahlungen von VWN würden dann komplett an die Konzernschwestern gehen, die bereits besser abschneiden.

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