Wann wussten die Vorstände von Volkswagen über die Manipulationen der Abgaswerte von Dieselmotoren Bescheid? Diese Frage ist auch knapp drei Jahre nach Bekanntwerden des Skandals noch ungeklärt, obwohl sowohl der VW-Konzern selbst als auch die Staatsanwaltschaft ermitteln. Aber die Hinweise, dass der damalige Konzernchef Martin Winterkorn und der damalige VW-Markenchef Herbert Diess erheblich früher als bisher Bescheid wussten, verdichten sich. Wie der "Spiegel" berichtet, haben vier Mitarbeiter bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig Aussagen gemacht, die die beiden Manager belasten könnten.
Die Führungsspitze von VW wurde ihren Aussagen zufolge bereits am 27. Juli 2015 umfassend über die Manipulationen und drohende Strafen informiert. Dennoch habe VW die Behörden hingehalten und auf eine Information der Aktionäre verzichtet. VW bestreitet allerdings, dass die Unterrichtung der Vorstände so detailliert war, wie es die Mitarbeiter behaupten. Dem Unternehmen zufolge ist Winterkorn und Diess nicht der Eindruck vermittelt worden, dass es sich um ein unlösbares Problem oder gar um Betrug handele.
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