Fred Kappler, Chef des Volkswagen-Vetriebs auf Konzernebene, kann im Grunde zufrieden sein. Der Konzern hat im Januar weltweit 813.700 Autos ausgeliefert. In Europa lief es gut, in Nordamerika sogar sehr gut. Dort wuchsen die Marken gemeinsam um 7 bzw. 9 Prozent. In Brasilien und China aber lief es schlecht.
Der brasilianische Markt steckt in einer tiefen Krise und in China hat das frühe Neujahrsfest sowie die Erhöhung der Steuer für Fahrzeuge mit kleinen Motoren den Kunden die Kauflaune verdorben.
„Wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr ein gesundes Wachstum in China erwarten können“, sagt Kappler. Außerhalb Chinas sei der Konzern schließlich auch um 4,9 Prozent gewachsen.
Das Ergebnis zeigt aber erneut, wie abhängig der VW-Konzern vom chinesischen Markt ist. Kein anderer Hersteller hängt so von der Kauflaune der chinesischen Konsumenten ab. Rund die Hälfte der Gewinne des Konzerns speisen sich aus dem Reich der Mitte. Wenn China hustet, ist Wolfsburg krank.
Es wird - neben der Aufarbeitung der Dieselkrise - wohl eine der größten Herausforderungen für VW-Konzernchef Matthias Müller sein, die Abhängigkeit von China zu reduzieren um weltweit ein ausgeglicheneres Ergebnis zu erzielen.