Über Umwege beteiligt sich der Volkswagen-Konzern an Tretbox, einem Berliner Start-up, das elektrische Lastenräder, so genannte Cargo-Elektro-Fahrräder, entwickelt. Zielgruppe: Paketdienste wie GLS, DHL, und UPS.
Der Markt ist vielversprechend. Er wächst - dank Amazon & Co. - jedes Jahr um rund 10 Prozent: Allein in Deutschland soll sich die Zahl der Pakete von drei Milliarden in 2016 auf sechs Milliarden im Jahr 2023 verdoppeln. Und alle müssen zugestellt werden - meist in den Innenstädten, in denen es nicht nur eng zugeht und die deshalb für Lieferwagen schlecht zugänglich sind, sondern die in Zukunft auch deutlich strengeren Feinstaub-Grenzwerten unterliegen werden. Sprich: Der Diesel-Lkw muss draußen bleiben, das elektrische Lastenfahrrad kommt aber noch rein.
Direkt an Tretbox beteiligt ist dieInnovations- & Beteiligungsgesellschaft Wolfsburg mbH, die wiederum als Tochter der Wolfsburg AG firmiert. Bei der Wolfsburg AG handelt es sich um ein 50/50-Joint-Venture von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg. Mit wie viel Prozent die Wolfsburg GmbH einsteigt, wollen die Partner nicht verraten.
Dass die beiden Unternehmen gut zu einander passen, war schnell klar. Die Wolfsburg GmbH hat es sich unter anderem nämlich zum Ziel gesetzt, die Region um Wolfsburg mit besonders breiten Fahrradwegen auszustatten.
Auf einer Bahnfahrt trafen zufällig Vertreter der Wolfsburg AG und Murat Günak aufeinander. Der 60-jährige Designer dürften einigen noch ein Begriff sein. Günak war von 2004 bis 2007 Chefdesigner bei VW. Er ist seit jeher ein bekennender Fan der E-Mobilität. 2012 präsentierte er den elektrischen Mini-Van Mia auf dem Genfer Autosalon. Leider wurde das Projekt eingestellt. Günaks Liebe zu elektrischen Gefährten blieb.