VW hat ein Problem in China: Seit März bietet die Marke in China ihren Hoffnungsträger ID.4 an, das Elektro-SUV auf Basis des MEB, von dem man in Wolfsburg viel erwartet. Doch ausgerechnet auf dem weltgrößten Automarkt China bleiben die Verkaufszahlen deutlich hinter denen von Konkurrenzmodellen zurück, wie mehrere Medien berichten. VW verkauft vom ID.4 in China zwei verschiedene Versionen mit den Kooperationspartnern SAIC und FAW. Von beiden gemeinsam sind im Mai 1213 Autos verkauft worden, deutlich weniger als etwa vom Tesla Model Y. Offiziell gibt VW sich zuversichtlich, aber mehrere Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass man sich mehr erhofft habe.
Bei konventionellen Fahrzeugen ist die Marktposition von VW in China ungleich stärker. Die Marke verkauft einen beträchtlichen Teil ihrer Autos dort und betrachtet das Land als zweiten Heimatmarkt. Sollte sich diese Position mit dem Umstieg auf Elektroautos nicht halten lassen, hätte VW ein großes Problem.
Für die Schwierigkeiten in China gibt es mehrere Gründe. Gerade das Segment der Elektro-SUVs ist hart umkämpft, neben VW gibt es zahlreiche andere Anbieter, deren Fahrzeuge zum Teil schon seit Jahren auf dem Markt sind. Neben Tesla sind das in China vor allem einheimische Anbieter. Nachdem sie bei den Verbrennungsmotoren nie mit den ausländischen Herstellern mithalten konnten, sind sie im Bereich E-Mobilität zu echten Konkurrenten geworden. Zum Teil sind die Wettbewerber dem ID.4 sogar technisch voraus, etwa bei den Themen automatisiertes Fahren und Sprachsteuerung.
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