Fast drei Jahre nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals ist immer noch unklar, welche Rolle der frühere Konzernchef Martin Winterkorn dabei gespielt hat und wann er von den Manipulationen erfahren hat. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hält Volkswagen Boni zurück, die dem Ex-Chef vertraglich zustehen. Winterkorn hat sich zudem bereiterklärt, bis Ende Mai 2019 auf die Verjährung von Ansprüchen gegen ihn zu verzichten.
Die Juristen der Kanzlei Gleiss Lutz prüfen im Auftrag des Konzerns, ob Winterkorn für Verfehlungen haften muss. Dafür müsste er nicht einmal selbst etwas falsch gemacht habe, es würde bereits ein so genanntes "Organisationsverschulden" ausreichen. Sollte ein solches nachgewiesen werden und Winterkorn Manager-Haftpflichtversicherung dafür nicht aufkommen, müsste der frühere Konzernchef mit seinem Privatvermögen haften. Bis diese Frage im Raum steht, dürfte es jedoch noch etwas dauern. VW will zunächst einmal die Klärung der strafrechtlichen Vorwürfe gegen Winterkorn abwarten. Am Wochenende wurde bekannt, dass der Manager in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in die Schweiz transferiert hat.
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