Bergisch Gladbach. Absatz und Volumen ist nicht alles in der Automobilbranche. Das beweist einmal mehr die jüngste Performance-Studie des Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach, die jetzt veröffentlicht wurde. Untersucht wurden 16 lokal agierende Autokonzerne.
Besonders enttäuschend sei die Ertragskraft der Kernmarke Volkswagen des VW-Konzerns, schreibt Studienleiter Stefan Bratzel. "Volkswagen profitiert von seinen margenstarken Luxus- und Premium-Töchtern, während die Kernmarke Volkswagen mit 2,1 Prozent Ebit-Marge nicht nur deutlich hinter Toyota (8,7 Prozent) zurückbleibt, sondern auch hinter den Erwartungen der Konzernführung," urteilt Bratzel.
Insgesamt lag demnach die operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) der globalen Hersteller im ersten Halbjahr 2014 bei 6,5 Prozent nach 6,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. Zweistellige Margen konnten Subaru (13,3) und BMW (12,3) erzielen. Auch die Volumenhersteller Toyota (8,7) und Hyundai (8,1) verdienten überdurchschnittlich gut.
Deutlich besser als in der Vergangenheit entwickelte sich in finanzieller Hinsicht der PSA-Konzern: Er kam im ersten Halbjahr auf eine Ebit-Marge von 1,7 Prozent nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Dramatisch verschlechterte sich allerdings die Ertragslage bei General Motors: Die Marge fiel auf 2,5 Prozent nach 5,4 Prozent im Vergleichszeitraum. Schuld daran sei nicht zuletzt das Rückruf-Debakel, erklärt Bratzel. Deutlich schwächer in der finanziellen Performance zeigen sich auch Ford und Chrysler, ihre Ebit-Margen fielen um 19 beziehungsweise um 39 Prozent.
Beim Ausblick auf das zweite Halbjahr und darüber hinaus zeigen sich laut CAM-Studie zunehmend Ungewissheiten: "Insbesondere die Russland/Ukraine Krise, die noch nicht gelösten Strukturprobleme in den wichtigen EU-Ländern wie Frankreich und Italien sowie die wirtschaftlichen Probleme in Brasilien und Argentinien könnten die Automobilindustrie in der kommenden Zeit belasten," so Bratzel.