Auch Politiker widersprechen dem VW-Chef. Stephan Weil, als VW-Aufsichtsrat sonst oft einer Meinung mit dem Manager, schrieb im "Handelsblatt", Wasserstoff könne "die Mobilität umkrempeln". Er forderte mehr Engagement der Bundesregierung für die Förderung der Technologie. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat inzwischen angekündigt, "grünen Wasserstoff" fördern zu wollen. Dieser soll baldmöglichst in industriellem Maßstab in Deutschland produziert werden und unter anderem als Energieträger für den Verkehr dienen.
Nach wie vor ist unsicher, womit die Autos der Zukunft angetrieben werden. Während es mittlerweile als sicher gilt, dass Elektroautos zumindest auf absehbare Zeit und auf kürzeren Strecken die Zukunft gehört, ist nach wie vor unklar, womit Lkws in Zukunft größere Strecken zurücklegen sollen. Die Brennstoffzelle, die Wasserstoff in Strom umwandelt, der wiederum einen Elektromotor antreibt, gilt als eine Möglichkeit. Diess hingegen ist ein eifriger Verfechter der batteriebetriebenen Elektroautos und hat den VW-Konzern ganz darauf ausgerichtet.
Andreas Radics, geschäftsführender Partner bei der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors, steht dem Thema jedoch skeptisch gegenüber:"Es müssen die gleichen Hürden wie bei der Elektromobilität überwunden werden", sagt er. "Hier wie dort gilt: ohne attraktives Portfolio werden die Kunden kein Interesse zeigen, ohne eine ausreichend verfügbare Infrastruktur werden Kunden ebenfalls kein Interesse zeigen, ohne Kundeninteresse wird kein attraktives Portfolio entwickelt und so weiter."
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