München. Es sollte der Großangriff auf den freien Servicemarkt werden, doch Volkswagen hat die Jagd auf Auto-Teile-Unger (ATU) und Konsorten ohne Erfolg abgeblasen. Die vor drei Jahren umstrukturierte Werkstattkette Stop + Go haben die Wolfsburger an das bisherige Management um den ehemaligen ATU-Vertriebsleiter Detlef Saemisch verkauft, wie Michael Prause, bei Stop + Go für die Expansion zuständig, der Automobilwoche bestätigte. Ein VW-Sprecher erklärte, der Eigentümerwechsel sei bereits zum Jahreswechsel erfolgt.
Erste Folgen hat der Management-Buy-out bereits, die Systemzentrale von Stop + Go wurde von Unna nach Jüchen verlagert. Geschäftsführer bleibt Detlef Saemisch, der sich auf Anfrage noch nicht zu Details des Eigentümerwechsels äußern wollte. Jedoch zeigt der Blick auf das aktuelle Netz von Stop + Go deulich, dass die Ziele bislang klar verfehlt wurden. Nach der Umstrukturierung sollten jährlich rund 20 Betriebe neuen Typs hinzu kommen. Dabei sollten drei Viertel der Standorte als Franchisebetriebe an Händler der Konzernmarken vergeben werden. Ein Viertel der Stop + Go-Filialen wollte VW selbst führen. "Wir wollen eigene Betriebe zur Absicherung der Expansion und der Kompetenz, aber auch, um Standorte zu besetzen, an denen wir keinen Vertragshändler haben", hatte Peter Porbeck, der damalige Leiter Service des VW-Konzerns, 2008 mit Blick auf die Restrukturierung gesagt.