Volkswagen hat sich mit seinem ersten Modell der vollelektrischen ID. Familie ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Der ID.3 soll der Golf des Elektrozeitalters werden. "Mit dem ID.3 beginnt nach Käfer und Golf das dritte große Kapitel von strategischer Bedeutung in der Geschichte unserer Marke", sagt Jürgen Stackmann, Mitglied des Vorstands der Marke Volkswagen für Vertrieb, Marketing und After Sales.
Ab heute kann der ID.3 in 29 europäischen Märkten im Internet vorbestellt werden. "In vielen Ländern sind die Webseiten unter der Last der Anfragen zusammengebrochen", sagte ein VW-Sprecher und versprach eine möglichst schnelle Lösung der IT-Probleme. Neben Deutschland sind insbesondere Norwegen, die Niederlande, Frankreich, Großbritannien und Österreich wichtige Märkte für das ElektromodellVW bietet ID.3 in limitierter Sonderedition an
Die Preise für die auf 30.000 Fahrzeuge limitierte und für das Pre-Booking konfigurierte Sonderedition beginnen bei unter 40.000 Euro, jeweils vor Abzug der staatlichen Förderung. Als Serienmodell soll die kleinste Version des ID.3 später bei unter 30.000 Euro (Richtpreis) liegen und damit massentauglich werden und Tesla harte Konkurrenz machen.
"Mit dem Start des europaweiten Pre-Booking für den ID.3 wird Elektromobilität bei Volkswagen für unsere Kunden jetzt konkret. Ab heute kann jeder dabei sein", verspricht Stackmann.
Während das Serienmodell später die Wahl zwischen drei verschieden großen Batterien ermöglicht, die VW mit einer Reichweite von 330 bis 550 Kilometern nach WLTP angibt, ist die limitierte Auflage von vornherein mit der mittleren Batterie ausgestattet. Damit kommt die Sonderedition auf eine Reichweite von 420 Kilometern. Zur Wahl stehen vier Farben und drei Versionen mit unterschiedlicher Ausstattung. Eine davon verfügt unter anderem über ein großes Panorama-Glasdach und ein Augmented Reality Head-up-Display.
Offiziell vorgestellt wird das Elektroauto im September auf der IAA in Frankfurt am Main. Im Anschluss daran startet in den meisten Märkten die Bestellphase, und die Käufer können ihren ID verbindlich bestellen. In Deutschland wird die verbindliche Bestellung im April 2020 wirksam. Bei Stornierung gibt es den Registrierungsbetrag von 1000 Euro zurück.
Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht Volkswagen auf einem guten Weg der kompletten Neuausrichtung. Vor allem die Partnerschaften bei der Batterieherstellung seien richtig. Zudem sieht der Professor der Universität Duisburg-Essen auch in dem Baukastensystem für Elektroautos, dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB), großes Potenzial: "Die Plattform wird dem Unternehmen einen Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie Toyota ermöglichen."
VW hat aber nicht nur Konkurrenten wie Toyota im Visier, sondern will vor allem dem Elektroautopionier Tesla einheizen. Schon 2017 hatte VW-Chef Herbert Diess angekündigt, Tesla bei günstigen Stromern den Rang ablaufen zu wollen. In Deutschland ist die günstigste Version des Model 3 von Tesla für 44.500 Euro bestellbar.Am Ende sei die Qualität des Systems entscheidend dafür, ob Volkswagen den Rückstand auf Tesla aufholen könne, meint Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Der "Erfolgsdruck angesichts der Milliardeninvestitionen" sei hoch. Volkswagen will seine Kunden derweil auch mit einem Jahr kostenlosem Strom bis zu maximal 2000 Kilowattstunden locken.
Interessenten können das Fahrzeug bisher noch nicht komplett sehen. Erst bei seiner Weltpremiere im September auf der IAA in Frankfurt wird der ID.3 erstmals unverhüllt zu sehen sein. Ende 2019 soll schließlich die Produktion der ID-Modellfamilie im VW-Werk Zwickau beginnen. Die ersten Fahrzeuge sollen Mitte 2020 ausgeliefert werden. (Mit Material der dpa)
Lesen Sie auch:
Der Golf für das Elektrozeitalter: Volkswagen startet Vorbestellungsmöglichkeit für Elektroauto ID
Zunächst Premium-E-Autos: Grünen-Chef kritisiert E-Strategie von VW
Vergleich zwischen E-Auto und Diesel - Ifo-Studie überprüft: Der Stromer ist sauberer
Testfahrt im VW ID Neo: Die elektrische Revolution kann beginnen
Aus dem Datencenter: