Er war der Spitzentrumpf in jedem Autoquartett und hat bei seinen seltenen Ausfahrten mehr Aufsehen erregt, als ein Ufo beim Landgang: Als Mercedes vor mehr als 50 Jahren den C 111 präsentiert hat, bliebt den Petrolheads die Puste weg. Doch so sehnlich sie die Schwaben auch angefleht und so viele Blankoschecks sie auch nach Stuttgart geschickt haben – eine Serienfreigabe für das in knalligem Orange lackierte Hightech-Coupé hat es nie gegeben: 16 Experimentalfahrzeuge wurden gebaut, haben mit V8-Benziner, mit Wankel-Motor und sogar mit Dieselantrieb hunderte Rekorde eingefahren und haben als PS-Poster unzählige Jugendzimmer geschmückt – und es trotzdem nie in die Produktion geschafft.
Doch vergessen hat dieses Auto keiner – auch nicht im Design. Im Gegenteil träumen wahrscheinlich alle im Team des Stilführers Gorden Wagener davon, noch einmal so einen Wow-Effekt zu erzielen und der Autowelt mal eben den Atem zu rauben. Und jetzt haben sie diesen Traum tatsächlich wahrgemacht. Denn still und heimlich und unter der Hand haben sie die alte Idee in den letzten Jahren in die Zukunft fortgeschrieben und nun bei einer Open-House-Party im kalifornischen Studio in Carlsbad endlich den Vision One-Eleven enthüllt.
Während die sonst gerne auf den ikonischen Silberpfeilen herumreiten und das natürlich auch bei der Farbwahl exerzieren, ist der One-Eleven im gleichen Kupfer-Ton gehalten wie das Original, nur dass er heute noch tiefer glänzt und heller strahlt. Es gibt wie damals die schwarzen Dekorelemente, die statt der Lufteinlässe nun aber die ganze Kabine überspannen und natürlich hat auch die Neuinterpretation wieder Flügeltüren, in die diesmal nahtlos und hinter einer nur einseitig durchsichtigen Folie riesige Fenster eingelassen sind.