Berlin. Manche Bilanzkonferenzen mögen öde sein. Diese war es es nicht. Ganz im Gegenteil. VW-Chef Martin Winterkorn hat keinesfalls gespart an für seine rund 600.000 Mitarbeiter so deutlichen wie für die gesamte Fahrzeugbranche interessanten Botschaften auf dem diesjährigen Konzern-Event für Presse und Investoren in der Bundeshauptstadt. Wie er VW langfristig auf Erfolgskurs halten wolle? "Es braucht vor allem die Bereitschaft, sich immer wieder selbst zu hinterfragen und neue Wege zu gehen", sagte der Topmanager. Und fügte an: "Wir von Volkswagen haben das verstanden. Und deshalb gibt es bei uns keinen Platz für Selbstgefälligkeit".
VW wolle nun mal "auch in fünf, zehn und fünfzehn Jahren an der Spitze der Automobilindustrie stehen", betonte der VW-Chef. "Und das nicht nur beim Volumen". Zugleich solle der Zwölf-Marken-Konzern "auf lange Sicht vom Autobauer zum globalen Mobilitätsanbieter, zum Mobilitätsermöglicher Nummer eins werden".
Wie das funktionieren könnte, dafür nannte Winterkorn eine Reihe von theoretischen Ideen und praktischen Vorhaben. So habe das Unternehmen zwar heute schon die größte vernetzte Fahrzeugflotte der Welt auf der Straße. Und doch, so Winterkorn, gehe die Entwicklung absehbar weiter rasant voran: "Bis 2020 wollen wir jedes unserer neuen Fahrzeuge mit Internetzugang anbieten", kündigte er an. Nicht nur beim Wettbewerber Opel in Rüsselsheim, der ähnliche Pläne forciert, wird man dies aufmerksam registrieren.