Volkswagen startet einen neuen Versuch, mit Billigautos in Schwellenländern zu punkten. Aus der geplanten Kooperation mit dem indischen Tata-Konzern wurde zwar nichts. Nun will Volkswagen selbst zwei preisgünstige neue Modellgruppen entwickeln, erfuhr das "Handelsblatt" aus hochrangigen Konzernkreisen.
Volkswagen-Chef Matthias Müller will dem Bericht zufolge mit den neuen Autos endlich den Einstieg ins Budget Car-Segment schaffen. Entsprechende Pläne hatten die Wolfsburger schon öfter, erfolgreich umgesetzt wurden sie bislang nie. Vor den Gesprächen mit Tata hatte VW etwa auch über Suzuki den großen Sprung in Indien geplant, doch auch daraus war nichts geworden. Suzuki ist über die Tochter Maruti Marktführer in Indien.
Momentan liegt Volkswagens Marktanteil in Indien bei mageren 1,5 Prozent. VWs Indien-Chef Steffen Knapp hatte erst am Wochenende gesagt, VW wolle diesen Anteil verdoppeln. Dies wird jedoch kaum ohne Billigautos funktionieren. Günstige Autos für um die 5000 Euro Neupreis gelten für Indien als der Schlüssel zum Erfolg. Dabei müssen die Deutschen auch lernen, über ihren eigenen Schatten zu springen. Bei früheren Plänen wollten die Ingenieure nicht auf gewohnte Standards verzichten. Dadurch wurden die Autos dann aber schnell wieder zu teuer für den Verkauf in den Zielmärkten.