VW-Chef Herbert Diess zieht alle Register, um die gesteckten Effizienzziele zu erreichen. Der Konzern setzt künftig auf die Web-Dienste des Internet-Riesen Amazon. Amazon ist vor allem als weltgrößter Online-Händler bekannt, hat aber auch enorme Serverkapazitäten. Dienste wie Netflix oder Dropbox laufen darüber.
Amazon stellt VW nun seine Clouddienste zur Vernetzung von Fabriken zur Verfügung.Beim Cloud-Computing werden Daten nicht länger lokal, sondern auf Servern externer Anbieter gespeichert. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung über die Pläne berichtet.
Die Cloud sowie erste konkrete Funktionen sollen Ende 2019 in Betrieb gehen. In Berlin planen die Unternehmen ein gemeinsames Industrial Cloud Innovation Center.
Perspektivisch will VW die gesamte Lieferkette mit 30.000 Standorten von mehr als 1500 Zulieferern in Industrial Cloud integrieren. Daher sei die Plattform offen für weitere Unternehmen aus Autoindustrie, Handel oder Logistik. Verhandlungen liefen bereits. Denkbar sei sogar, die Plattform für andere Hersteller zu öffnen, so VW.
Mit dem Aufbau dieser Cloud schafft der Konzern nach eigener Aussage die Grundlage für eine durchgängige Digitalisierung seiner Produktion und Logistik. Die IT von Maschinen, Anlagen und Systemen – etwa für die Produktionsplanung und Lagerhaltung – solle über alle 122 Fertigungsstätten des Konzerns hinweg einheitlich gestaltet und verknüpft werden. "Bisher unterscheidet sie sich in Teilen von Standort zu Standort", so VW.
Dies ist nicht die einzige Kooperation mit einem der amerikanischen Tech-Riesen: Volkswagen arbeitet bei Cloud-Diensten auch mit Microsoft zusammen, um seine Autos voll zu vernetzen.