Volkswagen wird dem Apollo-Vorstand beitreten und Expertise im autonomen Fahren federführend für weitere Konzernmarken in China aufbauen. Die geplante engere Zusammenarbeit gaben Volkswagen und Baidu heute in Peking bekannt. Auch BMW hat bereits einen Sitz in dem Gremium.
"Mit der Kooperation bekräftigt Volkswagen seine Ambitionen in der Entwicklung neuer Technologien und Mobilitätsangebote für China als größten Automobilmarkt der Welt", so der Hersteller in einer Pressemitteilung.
Apollo gilt als führendes Technologiekonsortium für autonomes Fahren in China. Dabei verfolgt das Unternehmen einen so genannten Open-Source-Ansatz und arbeitet bereits mit mehr als 130 Partnern aus Industrie und Wissenschaft zusammen, darunter auch Microsoft, Continental, Bosch und Audi.Apollo deckt dabei von der Sensortechnik bis hin zur Entwicklung von Algorithmen für die Steuerung autonom fahrender Fahrzeuge alle wichtigen Bestandteile der Technologie ab.
In China droht wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten von Zentral- und Regionalregierungen oft ein Flickenteppich von Regeln, was technische Neuerungen wie Fahrerassistenzsysteme angeht.
Sven Patuschka, Vorstand Technische Entwicklung der Volkswagen (China) Investment nannte den Open-Source-Ansatz von Apollo "äußerst vielversprechend". "Ein erstes gemeinsames Projekt steht bereits kurz vor Start", so Patuschka. Baidu-Präsident Ya-Qin Zhang sagte, mit Volkswagen als Partner gewinne man ein wichtiges Unternehmen auf dem chinesischen und weltweiten Automobilmarkt.Volkswagen und Baidu gaben die Kooperation im Rahmen einer Vorstandssitzung von Apollo im chinesischen Xiongan, südlich von Peking, bekannt. Dort befindet sich ein neues Testgelände für das autonome Fahren, auf dem Volkswagen und Apollo künftig auch ihre ersten gemeinsamen Projekte erproben wollen. Unter anderem soll ein Volkswagen-Testfahrzeug mit Apollo-Software aufgebaut werden.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Volkswagen auch in einer Kooperation mit Ford das Thema autonome Fahren vertiefen will. Die Konkurrenten planen Medienberichten zufolge gemeinsame Projekte nicht nur im Nutzfahrzeugsegment, sondern auch in der E-Mobilität und beim autonomen Fahren. Die Verhandlungen hierzu seien weit vorangekommen, es könnten dadurch Milliarden eingespart werden. (mit Material von dpa)
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