Wer ein vom Abgas-Skandal betroffenes Fahrzeug aus dem Volkswagen-Konzern besitzt und dies noch nicht hat umrüsten lassen, dem droht nun die Zwangsstilllegung seines Autos durch seine Kfz-Zulassungsstelle. Dies berichtet das "Handelsblatt". Eine entsprechende Frist zur Nachrüstung für viele Volumenmodelle des Konzerns, die das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gesetzt hatte, sei Ende April abgelaufen, darunter VW Passat, Golf und Touareg.
Viele Halter von Abgas-Skandal-Autos haben ihre Fahrzeuge teils ganz bewusst (noch) nicht umrüsten lassen, zum Beispiel weil sie den Autobauer im Zusammenhang mit dem Skandal verklagt haben. Diese Autobesitzer können dem Bericht zufolge ihre Fahrzeuge auch nicht nachrüsten lassen, wie es das KBA verlangt. Denn nach der Umrüstung würde es schwierig oder unmöglich, Volkswagen die Manipulation nachweisen zu können. Das interessiert die Behörden jedoch anscheinend nicht.In dem Bericht wird die Zulassungsstelle in München zitiert: "Rechtsstreitigkeiten um manipulierte Fahrzeuge spielen für das Rückrufverfahren keine Rolle."
Anwälte raten klagenden Kunden dennoch strikt von den Nachrüstung ab: "Wir raten den Mandanten generell, das Update nicht durchführen zu lassen. Dies wäre eine Beweisvereitelung", zitiert die Wirtschaftszeitung Rechtsanwalt Ralf Stoll von der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer.